US-Musikvideoportal Vevo kündigt Start in Deutschland an


Die Betreiber haben sich bereits mit der Gema geeinigt. Gefährliche Konkurrenz für Googles YouTube?

Noch in diesem Jahr wird es einen neuen Big Player auf dem deutschen Markt der Musikvideo-Portale geben. Das zumindest versprechen die Betreiber der Dienstes Vevo. In einer Pressemitteilung kündigen sie nun an, dass ihr Dienst noch im Jahr 2013 auch in Deutschland verfügbar sein wird ­– und zwar mit Unterstützung der GEMA.

Erst Wochen zuvor war bekannt geworden, dass Vevo einen Launch in Deutschland plane; das berichtete das Wall Street Journal. Dem Branchenportal Golem.de gegenüber erklärte die Gema, man habe mit Vevo eine prinzipielle Einigung erzielt. Nun folgte die offizielle Bestätigung von Vevo selbst.

Einem von Vevos größten Konkurrenten auf dem deutschen Markt ist diese Einigung bisher nicht gelungen: Google mit seiner Videoplattform YouTube. Dennoch wird auch der Suchmaschinenkonzern von diesem Vermittlungserfolg profitieren. Das Besondere hier ist nämlich: Google ist Anteilseigner an Vevo, das zudem von Sony Music, Universal Music und Abu Dhabi Media betrieben wird. Die Videos werden auf Googles Server gespeichert und sind in vielen Ländern, nicht in Deutschland, auch direkt über Googles Videoplattform YouTube abrufbar. Gleichzeitung wird Google an den Werbeerlösen von Vevo beteiligt.

Ein Deutschland-Start Vevos mit dem Segen der Gema wird sich also auch für Google finanziell lohnen. Mit einem neuen Markt in Deutschland – es werden dann insgesamt 13 Länder sein, in denen Vevo verfügbar ist – steigen auch die Einnahmen aus der Werbung, auch für Google.

Vevo verfügt laut eigenen Angaben über rund 75.000 Musikvideos, Konzertmitschnitte und selbstproduzierten Formate. Ein genauer Starttermin wurde nicht bekannt gegeben, Branchenkenner sprechen vom Herbst 2013. Wie in den anderen Ländern wird Vevo auch in Deutschland kostenfrei ­– finanziert durch Werbung ­– verfügbar sein, entweder per Webbrowser, Smartphone, Tablet oder Smart-TV.