Verführerisch


Vanessa Paradis pendelt jetzt zwischen Chanson und Sixties-Pop.

Ende der 8oer war sie das perfekte Pop-Pin-up: Vanessa Paradis war die Lolita, die mit kieksender Stimme, Zahnlücke, Minirock und Ringelstrümpfen „Joe Le Taxi“ hauchte.aufregende Filme drehte („White Wedding“) und eine wilde Zeit mit Lenny Kravitz verbrachte. Ein zierliches Geschöpf mit großem Ehrgeiz und gebündeltem Sex-Appeal. Doch gerade als der in voller Blüte stand, verschwand sie von der Bildfläche. „Ich wollte nur eine kurze Musikpause einlegen“, erklärt sie heute, „und etwas Neues ausprobieren. Filme zum Beispiel.“

Gesagt, getan. Vanessa tobte sich vor der Kamera aus. In großen Rollen mit großen Kollegen (Depardieu, Reno, Delon, Belmondo) in nicht immer großen Filmen, die in Frankreich Millionen einspielten, bei uns aber nicht mal in die Programmkinos kamen. Was Wunder, dass man hier zu Landemeinte.Madamesei abgetaucht. Falsch! In Frankreich gilt Vanessa als Superstar, lebt an der Cote, modelt für Chanel und fliegt zum Shoppen nach New York. Dort wohnt auch ihre große Liebe: Schauspieler Johnny Depp. „Er hat“, sagt die 28-Jährige, „eine faszinierende Ausstrahlung.“

So faiiinierend, dass die beiden inzwischen eine Tochter haben: Lily-Rose, 2 Jahre, und, so Vanessa, „die Sonne meines Lebens‘. Weil Babies nicht nur Stress, sondern auch kreativer Kick sein können, hat die Mama für das Album „Bliss“ neue Songs geschrieben. Größtenteils Chansons und Liebeserklärungen an ihre Familie, aber auch Sixties-Pop zwischen Francoise Hardy, Sandy Shaw und Velvet Underground. Die Lolita von einst, das steht fest, ist erwachsen geworden.