Vier beschwingte Särge


Erdmöbel: „Wir haben Abitur- und das reicht.“ Ekimas. musikalischer Motor der Kölner Erdmöbel, winkt ab: „Wir brauchen nicht diesen intellektuellen Überbau, müssen nicht immerzu unsere Musik erklären.“ Nein, Erdmöbel kommen trotz phantasievoller, gelegentlich verwirrender deutscher Texte sehr gut ohne Gebrauchsanleitung aus. Und machen prima Laune. Ekimas: „Viele von unseren Fans schätzten bislang unsere Melancholie. Aber wir blasen ja nicht tagaus, tagein Trübsal. Also ist „Altes Gasthaus Love“, das vierte Werk von Markus Berges (Gesang, Akustikgitarre), Ekimas (Saiten und Gebläse). Wolfgang Proppe (Keys) und Christian Wübben (Schlagzeug), merklich sinnlicher, beschwingter, positiver ausgefallen. Und musikalisch meilenweit entfernt vom Rock der ganz frühen Erdmöbel-Tage: „Wirhaben uns das Rocken bewusst abgewöhnt, um für neue Wege offen zu werden. Heute gehört der Computer als ganz selbstverständliches zusätzliches Instrument dazu.“ Zu hören gibt’s nun also loungigen Liedermacherpop mit klanglichen Finessen und lyrischen Widerhaken. Dass Erdmöbel damit markttechnisch zwischen allen Stühlen sitzen, juckt nicht die Bohne:“Wir machen unser Ding – und können auch gar nichts anderes. Gut so. Denn „Superstars“, die mehr schlecht als recht den vermeintlichen Erfolgsweg gehen, gibt es genug… www.erdmoebel.de