Warpaint, Mogwai, Andreas Dorau – die Platten der Woche vom 16. Januar 2014


Diese Woche erscheinen unter anderem die Alben WARPAINT von Warpaint, RAVE TAPES von Mogwai und AUS DER BIBLIOTHEQUE von Andreas Dorau. Alle weiteren Neuheiten findet Ihr im Text und in der Galerie.


Album der Woche: Warpaint – WARPAINT

Im Oktober vergangenen Jahres erschien nahezu unter Ausschluss der Öffentlichkeit eine 12-Inch mit dem schönen Titel „Art Department Presents Martina Topley-Bird Feat. Mark Lanegan & Warpaint: Crystalised“. Versuchen wir das aufzuschlüsseln: kanadisches Soul-House-Duo präsentiert ehemalige Sängerin von Tricky und Massive-Attack-Assoziierte, die gemeinsam mit ehemaligem Mitglied von Screaming Trees und Queens Of The Stone Age unter Beteiligung der Band, um die es hier geht, die erste Single eines britischen Indie-Pop-Electronica-Trios covert – The xx, für die Unwissenden…

>>> Zur Rezension

Mogwai – RAVE TAPES

Das Cover: verdächtig. Der Titel des Albums: auch sehr verdächtig. Der Inhalt: bestätigt den Verdacht auf Rave natürlich nicht. Vor allem dann, wenn man „Rave“ gleichsetzt mit elektronisch generierter Musik für pillenschluckende Tanz-Nerds, die es vor ein paar Jahrzehnten in entlegene Lagerhallen und leerstehende Gebäude zog, Schnitzeljagd mit der Polizei inklusive. Also alles lange, bevor die Band überhaupt existierte…

>>> zur Rezension

Andreas Dorau – AUS DER BIBLIOTHEQUE

Man könnte es ein Konzeptalbum nennen, das Andreas Dorau mit AUS DER BIBLIOTHEQUE zwei Tage vor seinem 50. Geburtstag veröffentlicht. Schließlich besingt er im Eröffnungssong „Hühnerpfosten“ nicht nur die Vorzüge der Zentralbibliothek im heimischen Hamburg (Textprobe: „Taschenbücher, Periodika, Musik und DVDs, alles ist da“), sondern hat auch die Themen aller Songs auf seinem neuen Album angeblich in den Büchern der altehrwürdigen Hamburger Einrichtung gefunden – oder doch zumindest auf dem Weg dorthin…

>>> zur Rezension

ClickClickDecker – ICH GLAUB DIR GAR NICHTS UND IRGENDWIE DOCH ALLES

Der Hamburger Kevin Hamann zählt ohne Frage zu den eigenwilligsten Songpoeten der an eigenwilligen Songpoeten nicht gerade armen Musikszene. Der sanft-melancholische Blick, den der Musiker auf die Welt wirft, prägt auch das fünfte ClickClickDecker-Album in zwölf Jahren entscheidend…

>>> Zur Rezension

Brendan Benson – YOU WERE RIGHT

Seit 20 Jahren veröffentlicht Brendan Benson Songs, die charmanten Sixties-Powerpop mit 90er-Indie-Rock verbinden. Allein: Die Welt dankte es ihm nicht. Er hatte immer wieder Stress mit Plattenfirmen, und leider gab ihm auch kein großer Publikumserfolg recht…

>>> zur Rezension

Sharon Jones & The Dap-Kings – GIVE THE PEOPLE WHAT THEY WANT

Das Album beginnt mit einem Befehl. Mit „Retreat!“ fordert Sharon Jones den Rückzug in sichere Gefilde oder einen Ruhesitz. Das Stück war schon fertig, bevor im vergangenen Jahr bei der Sängerin aus Georgia Gallengangkrebs diagnostiziert wurde. Der im Song formulierte Rückzugsgedanke entwickelte sich so zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung…

>>> Zur Rezension

I Break Horses – CHIAROSCURO

Kamen I Break Horses im Jahr 2011 noch auf einer zarten Shoegaze-Wolke angeschwebt, so wird diese nun auf dem Nachfolger CHIAROSCURO durch schwere Elektro-Beats in die Tiefe gezogen und löst sich auf zu Nebelschwaden. Dazu denke man sich Stroboskoplicht und Körper, die zu den neuen Dance-Hymnen „Faith“ und „Denial“ weltentrückt zucken werden…

>>> Zur Rezension

The Rifles – NONE THE WISER

Ja, wenn es denn immer so einfach wäre. Kaum, dass The Rifles ihre Originalbesetzung reformiert haben, kehren sie auch musikalisch zu alter Form zurück. Doch, tatsächlich wird das Versprechen des Titels NONE THE WISER weitgehend eingehalten: Auf ihrem vierten Album wirkt das im Jahr 2004 gegründete Londoner Quartett kaum erwachsener, geschweige denn irgendwie altersweise…

>>> Zur Rezension

James Vincent McMorrow – POST TROPICAL

Dieser Sänger und Songschreiber ist noch nicht lange im Geschäft, aber trotzdem ist seine Karriere schon von gewisser Tragik geprägt. Auf seinem Debüt EARLY IN THE MORNING gibt es ein paar gute Songs auf Folk-Basis zu hören. Keine Klassiker, aber genau das, was man als Appetizer bezeichnen kann…

>>> Zur Rezension

Damien Jurado – BROTHERS AND SISTERS OF THE ETERNAL SON

Im Titelsong seines letzten Albums, MARAQOPA aus dem Jahr 2012, setzte Damien Jurado das größtmögliche Statement in die kleinstmögliche Zeile und ein Gemälde von Softpop: „We are free“. Mit den zehn Stücken seines neuen Albums BROTHERS AND SISTERS OF THE ETERNAL SON gibt der Sänger und Gitarrist aus Seattle uns nun ein beinahe liturgisches Programm an die Hand, diesen Freiraum zu erkunden: spukiger Prog-Folk, der auf einer Kopfstimme davonsegelt („Silver Timothy“), ein Space-Pop-Mysterium („Silver Malcolm“) und ein leises Lied zur Akustischen („Silver Joy“)…

>>> Zur Rezension

Psaiko.Dino – #HANGSTER

„Wer ist dieser Hobbit da neben dem Panda. Wie ein Mann aussehen geht anders“, rappt Sido auf dem Intro von #HANGSTER. „Zwei MCs, die nicht zusammenpassen, auf einem Track. Was für ein Scheißkonzept!“, rappt Weekend dann auf dem Outro des Albums. Damit ist der Rahmen dieser Platte kokett, aber trefflich abgesteckt…

>>> Zur Rezension