Weltgruppe Shocking Blue


Als Manager Cees van Leeuwen im September 1968 beschloss, Mariska Veres in seine neue Gruppe SHOCKING BLUE aufzunehmen, hätte er sich wirklich nicht träumen lassen, dass diese sich in so relativ kurzer Zeit zu einer „Weltgruppe“ entwickeln würde. Wenn man sich in einem gegebenen Augenblick die Frage stellen kann, in welchem Land steht die SHOCKING BLUE nicht in die Top-10″ dann ist es wohl nicht unbescheiden, über eine „Weltgruppe“ zu sprechen.

WAS BEINHALTET DIESER ERFOLG?

Mariska Veres: „Augenblicklich sind wir stets auf Achse. Wir fahren von Pontius zu Pilatus, d.h. einen Tag sind wir für Fernsehaufnahmen in Hamburg und am nächsten Tag treten wir bereits irgendwo in Frankreich auf. Wieder einen Tag später müssen wir für Drehaufnahmen nach London. Und zwischendurch werden noch ein paar Fotoreportagen und Interviews gemacht. Kurzum, es ist beinahe nicht zu schaffen.“ „Aber“, so fügt sie sogleich hinzu, „mir gefällt diese Geschäftigkeit. Es Ist einfach herrlich, arbeiten zu können.“

Rob van Leeuwen: „Glücklicherweise werden wir uns in einigen Wochen nur noch auf Touren beschränken, d.h. wir werden mehrtägige Tourneen durch verschiedene Länder unternehmen. Dann können wir uns etwas mehr Zeit und Ruhe gönnen und uns intensiver auf unsere Auftritte konzentrieren. Diese Hetze ist auf die Dauer doch nicht zum Aushalten. Schon in Holland fand ich es furchtbar, jedes Wochenende derartige Abstände ablegen zu müssen.“

WAS GING IN DIR VOR, ALS DU HORTEST, DASS DU IN AMERIKA NO. 1 STANDEST?

Ktaasje van der Waal: „Ich habe mich natürlich gefreut, obwohl es zwar nicht ganz unerwartet kam, denn die Platte ging jede Woche mit enormen Sprüngen in Richtung Top-10. Als sie diese einmal erreicht hatte, war beinahe nichts anderes mehr zu erwarten. Ansonsten ist es ein beruhigendes Gefühl zu wissen, in Kürze über ein hübsches Sümmchen Geld verfügen zu können.“

HAST DU KEINE ANGST, DEMNÄCHST IN AMERIKA SPIELEN ZU MÜSSEN?

Mariska Veres: „Nein! Warum? Ich möchte überall dort spielen, wo ich Erfolg habe. Außerdem möchte ich auch gern überall hin, wo ich noch nicht war, also auch nach Amerika . . .“

WIRST DU DIR NOCH BESONDERE DINGE ANSCHAFFEN. JETZT WO DU ES DIR LEISTEN KANNST?

Cor van der Beek: „Ich werde mir in der Schweiz ein Haus kaufen und dort auch mein Domizil aufschlagen. Schon wegen der Steuern und so . . .“

 Rob van Leeuwen: „Ein Landhaus in Südfrankreich wo ich herrlich relaxen und allein sein kann. Auch will ich mir viele Tiere halten. Auf jeden Fall einen Tukan und einen Beo wie noch verschiedene andere Vögel, denn das sind meine Favoriten unter den Tieren. Natürlich darf auch ein Swimmingpool nicht fehlen.“

Mariska Veres: „Ich schwärme für einen hübschen Bauernhof, wo ich nach Herzenslust ein richtiges ländliches Leben führen kann. Dieser Hof muss von einer Gracht umgeben sein. Geladene Gäste können dann mittels einer Zugbrücke meinen Hof betreten. In der Gracht müssen Krokodile schwimmen. Und außer Krokodilen möchte ich noch allerhand andere Tieren haben. Vor allen Dingen eine Anzahl Hunde.“

Klaas van der Waal: „Vorläufig halte ich Ausschau nach einem für mich idealen Haus, wo ich tun und lassen kann, was mir gefällt. Etwas anderes fällt mir im Augenblick nicht ein.“

Der Bombenerfolg von „Venus“ wird zweifellos durch nationale — für SHOCKING BLUE jedoch wichtiger — internationale Erfolge abgelöst werden. Die zum größten Teil hierfür verantwortliche Person ist Rob van Leeuwen, Komponist und Textschreiber. Nach ungefähr einem Jahr fand Rob was er suchte: Einen völlig neuen Sound, der nicht nur das, sondern wichtiger noch, auch kommerziell war. Wirklich sehr dufte von dem kleinen Robbie. Voraussichtlich wird es den SHOCKING BLUE genauso ergehen wie dem Fußballer Johann Cruyff. Sie werden ihren holländischen Wohnsitz sicherlich schon recht bald aufgeben.