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„Pudding. Immer wieder Pudding. Hängt mir schon zum Hals raus. Dudeldudel.“ Da sitzt man hier am Puls des Popgeschehens, brutzelt im Frequenzüberlagerungsfeld der global vor sich hin pumpenden Subkulturen, in unerbittlichem Sperrfeuer ballern die next big Dinger auf einen rein, rundherum, links, rechts die hippsten Tracks, die craziesten Sounds, die credibelsten, was weifi ich. Styles etc etc. Und was dreht sich einem im Kopf rum? Pudding.

..Die“ (also Leute] haben uns neue Computer hingestellt, mit fremden, alien Betriebssystemen. Und es ist so, daß mein Exemplar jetzt mal den ersten Schritt zur Kommunikationsaufnahme unternommen hat, und zwar – tatsächlich wie in „Unheimliche Begegnung der dritten Art“ – mittels einer einfachen kleinen Tonfolge. Zwei Töne, genauer gesagt, die das Gerät ständig wiederholt, immer, wenn ich irgendwas daran mache. Es muß eine Art Signalton sein, den die fremde Intelligenz, die es konstruiert hat, ihm eingepflanzt hat. Eine Quinte, noch genauer gesagt, und zwar abwärts, also: hoher Ton, tiefer Ton, wie „Ding-Dong“, aber mehr so geflötet. Los, pfeifen Sie mal eine Quinte. Na? Eben. Das ist genau der Hook von dieser 70er-Jahre-Schnulze“.Feelings“. Und das über Tage hinweg pentriert – ich krieg die nicht mehr aus dem Kopf.“.Fee-tings „. Zwei Töne, quasi ein Makro-Ohrwurm; reduzierter geht’s nicht.“.Fee-lings“. Dingdong. Ich dreh durch. Und ich hab nicht mal „Fee-lings“ im Kopf, sondern „Pud-ding“, weil der hiesige Spaßmacher Willy Astor vor Zeiten mal eine Spaßversion von“.Feelings“ gemacht hat.“.Pudding“ eben; „hangtma schozum Hois naus“. Mir auch, mein Freund, mir auch. Womit wir nach nur wenigen Umschweifen beim Thema wären. Bei uns hier unten in Bayern beschließt zwar schon mal ein Kultusminister zur Bekämpfung von struktureller Gewalt an Schulen, Mp3- und CD-Player auf den Schulhöten verbieten zu lassen. Um“.den mißbräuchlichen Gebrauch von Sprachaufnahmen zu verhindern“. Aber längst nicht alles ist so stumpf und eingenäht hier, wie manch ein Klischee vorsieht. Ganz speziell gibt es etwa auf der famosen Welle Bayern2Radio das Programm Zündfunk (siehe S. 20]. DerZündfunk – und man muß ja schon immer aufpassen, daß man nicht zu sehr rumschleimt, aber-. Der Zündfunk ist eine schätzungsweise einzigartige Sache in den Weiten der ARD-Anstalten, ein Pop- und Subkultur-Programm mit geballter kritischer Kompetenz von Politik bis in jeden erdenklichen Winkel der Populärmusik hinein, unformatiert und frei. Und das seit über 30 Jahren – eine dieser Sachen, die „immer schon da“ waren und die man ypischerweise als selbstverständlich hinnimmt. Jetzt aber gibt es Pläne von Planern, Entscheidern u.a.. die Institution Zündfunk aufzulösen und in einer neu zu gründenden Formatradio-..Jugendwelle“ aufgehen zu lassen. Damit nicht auch diese „Innovation und Neueinführung in Kommunikation via Minimal-Codes und Gedudel zum Hals raus mündet, haben sich Leute zusammengetan, die gegen diese Pläne angehen. Und wir würden Sie, geneigtelr] Verfechtedin) der Vielfalt, gern bitten, sich mal diese Seite anzusehen: www.zuendfunk-retten.de. Und gegebenenfalls Taten folgen zu lassen. Dankschön!