Yoko Ono: Yoko Ono im Interview


Mit Beschimpfungen hat Yoko Ono zu leben gelernt. Wurde ihr früher die Trennung der Beatles in die Schuhe geschoben, so wirft man ihr heute vor, die Verwaltung von Lennons musikalischem Erbe mit eigenen Interessen zu verknüpfen. Selbst ihre ärgsten Feinde aber werden kaum leugnen, daß die 52jährige Japanerin eine ungewöhnliche Frau und faszinierende Gesprächspartnerin ist. Peter Jebsen, der Yoko Ono im berühmten Dakota Building in New York besuchte, kann das nur bestätigen.

ME/Sounds: Die LP EVERY MAN HAS A WOMAN stellt Songs vor, die zwar von dir geschrieben, aber von anderen Musikern interpretiert wurden. Warum?

Ono: „Das Projekt hatte sich ursprünglich John ausgedacht: er wollte mir die LP zu meinem 50. Geburtstag schenken. Ihn hat es immer furchtbar frustriert, daß die Medien mich so abschätzig behandelten und nicht mein wahres Ich zeigten.

Selbst die Fotos, die man auswählte, waren – nur um mich abstoßend zu machen – immer von einem ungünstigen Winkel aus aufgenommen. Insofern sollte die LP das fortführen, was John begonnen hatte.“

ME/Sounds: Wollte John damit gleichzeitig auch die Songwriterin Yoko Ono einer breiteren Öffentlichkeit vorstellen?

Ono: „Ja… während unserer gesamten Beziehung hat mir John ständig gesagt, daß die Leute aufgrund ihrer Animosität mir gegenüber nie meine Songs hören würden: sie sähen primär in mir die unerwünschte Person.

Wenn ich also von anderen Musikern meine Stücke interpretieren ließe, dann werde die Welt anerkennen, wie gut sie seien. Das hat John mir wieder und wieder gesagt.

Er hoffte vermutlich, zu meinem 50. Geburtstag werde die Welt mir vergeben: und daß es problemlos für ihn sei, kompetente Musiker für dieses Projekt zusammenzutrommeln.“

ME/Sounds: Für was soll oder sollte die Welt dir vergeben?

Ono: „Ich weiß – für was sollte die Welt mir vergeben? Das frage ich mich auch oft. Ich will nun mal nicht ständig in einer Position stecken, in der ich mich mit dem Rücken zur Wand verteidigen muß.

Es dreht sich doch darum, daß ich mit einem überdimensionalen Helden der westlichen Welt zusammengelebt habe. Viele Außenstehende meinen ja immer noch, ich hätte die Beatles auseinandergebrochen; dafür wurde ich zehn Jahre lang angegriffen. Stellt man mir heutzutage diese Frage, muß ich einfach nur lachen: Ich bin dagegen mittlerweile immun'“

ME/Sounds: In dieser Beziehung hat wohl die Zeit wirklich die Wunden geheilt…

Ono: „Die Zeit hat aber auch andere Wunden geschaffen… ich kann also nicht behaupten, ohne Narben davongekommen zu sein. Was 1980 geschah, ist eine Wunde, die immer wieder aufbricht: und ich mache mir auch keine Hoffnungen, das je zu überwinden.

John war nicht bereit zum Sterben; wir hatten so viele faszinierende Pläne! Rein logisch und intellektuell kann ich damit fertig werden, aber das Gefühl ist eine andere Sache; ich bin halt auch nur ein Mensch.

Egal, wie oft ich mir einrede, wieviele Leute im Libanon sterben, wieviele Menschen in Indien oder Äthiopien verhungern, daß ich im Vergleich dazu doch dankbar sein sollte… von der Logik her ist das möglich; es ist die emotionale Wunde, die nicht heilen will.“

ME/Sounds: Die sogenannten Enthüllungs-Bücher, die nach Johns Tod von angeblichen Intim-Freunden veröffentlicht wurden, trugen und tragen dazu sicher ihren Teil bei…

Ono: „Definitiv. Seit 1980 hat sich der Druck mit einer solchen Geschwindigkeit verstärkt, daß ich – ganz besonders als Mutter von Sean – einfach durchgreifen mußte, um uns beide zu schützen. Und durch die tagtägliche Beschäftigung mit diesen unschönen Dingen lernte ich überraschende Lektionen. Ich kenne jetzt wahrscheinlich alle nur denkbaren Tricks und Betrügereien dieser Welt! (lacht) Es war so etwas wie ein Intensivkurs, wenn auch ein sehr schmerzvoller.

John und ich waren uns einig in der Einschätzung, um 1980 herum endlich die Dinge ganz gut im Griff zu haben, über unsere Umwelt Bescheid zu wissen. Nach seinem Tod mußte ich das revidieren: Ich wußte rein gar nichts!“

ME/Sounds: Fällt es dir heute schwer, anderen Menschen zu vertrauen, nachdem du so viel ernüchternde Erfahrungen gemacht hast – auch mit Leuten aus deiner engsten Umgebung, die versucht haben, aus privaten Informationen Kapital zu schlagen?

Ono: „Nein, so ist halt das Leben. Wenn man einmal für kurze Zeit Gas statt Luft geatmet hat, hört man ja auch nicht auf zu atmen. Du mußt weiter Leuten vertrauen, du mußt dein Leben fortsetzen. Damit aufzuhören, würde bedeuten, auch das Atmen einzustellen. Sich selbst zu verschließen, ist nicht Leben, sondern Tod. Man muß offen sein!“

ME/Sounds: Noch einmal zurück zur jüngsten LP: Wie sind die Musiker letztlich zusammengekommen ?

Ono: „Das ist auch ein Beispiel dafür, wie sich Dinge ganz natürlich entwickeln. Roberta Flack zum Beispiel wohnt direkt neben mir im selben Appartment-Gebäude; unsere Küchentüren sind miteinander verbunden. Außerdem hatte sie „Goodbye Sadness“ schon vorher im Konzert gesungen.

Harry Nilsson ist ein alter Freund von uns, und Eddie Money – das hatte ich vor einiger Zeit herausgefunden – ist der Bruder von unserem Security-Chef. Auch Klaus Voormann (Trio-Produzent) ist ein langjähriger Freund der Familie.“

ME/Sounds: Kanntest du Trio schon vorher?

Ono: „Ich hatte von ihrer Reputation gehört, sie aber nicht mit Klaus Voormann in Verbindung gebracht. Ich sehe sie als eine Mischung aus Avantgarde – wo ich herkomme -, New Wave und Pop. Eine aufregende Kombination, wie Theater.“

ME/Sounds: Der Song „It’s Alhght“ ist das Plattendebüt von eurem Sohn Sean, ganze acht Jahre alt. War das sein eigener Wunsch?

Ono: „Für ihn ist es nichts Besonderes, im Plattenstudio ein und aus zu gehen. Im Sommer ’83 bin ich jeden Tag im Studio gewesen, um MILK AND HONEY abzumischen; und ich habe es mir dabei zum Prinzip gemacht, Sean ständig mitzunehmen – weil ich denke, daß heute wir die Partner sind. Früher waren es John und Yoko, heute sind es Sean und Yoko. Wenn Seans Song nicht auf so natürliche Weise zustandegekommen wäre, hätte ich ihn sicher nicht dazu animiert.

Schon auf SEASONS OF GLASS hatte er ein paar Worte gesagt; meine LPs sind nun mal so etwas wie ein News-Bulletin für die Weltfamilie. ,Hallo, wie geht’s euch‘ und jedes Mal bringe ich ein bißchen von Sean mit hinein.“

ME/Sounds: Ist es nicht eine Belastung, daß Sean nun auch im Rampenlicht steht? Die Konsequenzen des Ruhms hast du doch schon bei John im extremen Maße erlebt.

Ono: „Natürlich. Zu Beginn habe ich versucht, Sean von der Öffentlichkeit abzuschirmen. Er muß aber nun mal zur Schule gehen – und selbst da haben ihn Fotografen mit Teleobjektiven erwischt. Man kann ihn also nicht verstecken. Je verbissener ich das versuche, desto mehr Tricks wenden sie an. um ihn doch vor die Linse zu bekommen. Insofern ist es wohl besser, wenn er sich von vorneherein so natürlich wie möglich in der Öffentlichkeit bewegt.

Wenn ich hingegen versuchen würde, ihm einen Gesangs- oder Tanzlehrer vor die Nase zu setzen, ihn üben, üben, üben zu lassen, um ihn dann als Kinder-Star aufzubauen, dann stände das auf einem anderen Blatt. Aber Sean möchte nur das tun, was

andere Kinder auch tun; allerdings erntet er dabei automatisch größere Aufmerksamkeit. Das ist eben normal für diese Familie.“

ME/Sounds: Der Titelsong der LP, „Every Man Has A Woman Who Loves Him“, ist ein bisher unveröffentlichtes Stück von John Lennon. Wie stehst du zu der Kritik, daß du ständig unveröffentlichtes Material von John herausbringst?

Ono: „Dieser Vorwurf ist einfach lächerlich. Zum einen höre ich Vorwürfe wie: , Warum bringst du Johns Songs nicht heraus, wir warten alle drauf, warum nimmst du stattdessen eigene LPs auf, die keiner hören will?‘ Nach Johns Tod hatte ich nämlich zuerst mein eigenes Album SEASONS OF GLASS aufgenommen, anschließend IT’S ALRIGHT und erst dann das Gemeinschaftswerk MILK AND HONEY. Prompt sagten die Leute: ´Warum hockst du auf Johns Songs? Du hältst sie doch absichtlich zurück!´ Wenn ich das Material aber zur Veröffentlichung freigebe, werden sie unweigerlich sagen: ,Pfui, du plünderst Johns Erbe!‘ Was immer ich tue, ist falsch.

Den letzteren würde ich gern sagen: , Wenn euch die Songs, die John geschrieben hat, wirklich etwas bedeuten, dann solltet ihr froh sein, wenn sie doch noch erscheinen. ‚ Ich würde nie etwas herausgeben, das Johns Namen in Mißkredit bringt. Ich bin selbst Musikerin und mische die Bänder so ab. daß sie künstlerischen Kriterien standhalten. Ich weiß, daß es Johns Wille war. diese Titel ans Tageslicht zu bringen: er war ein Künstler und hat sie aufgenommen, um zu kommunizieren.

Wenn es jedoch eine fragmentarische Aufnahme ist, muß ich genau darüber nachdenken, ob sie zur Veröffentlichung geeignet ist; es gibt unveröffentlichtes Material, da so unausgegoren ist. daß John mit einer Publizierung nie einverstanden gewesen wäre.

In diesem Fall muß ich als Partner und Freund mein künstlerisches Urteilsvermögen einsetzen. Ich brauche immer noch den geistigen Dialog mit John. Ich bin ihm gegenüber verantwortlich, nicht der Öffentlichkeit.“

ME/Sounds: Inwieweit registrierst du überhaupt die öffentliche Meinung?

Ono: „Die öffentliche Meinung ändert sich von Tag zu Tag; ich weiß also nicht, wovon ich ausgehen soll, wenn ich die sogenannte Öffentlichkeit beurteilen soll. Außerdem… wenn ich versuchen würde, meine Aktivitäten auf der öffentlichen Meinung basieren zu lassen, dann könnte ich nie etwas Kreatives leisten. Und um auf die Frage zurückzukommen: Ich weiß ja gar nicht, was die Öffentlichkeit denkt.

Die negativste Meinung, die jemand über mich hat, kann möglicherweise sogar eine Hilfe darstellen – so verrückt das klingen mag. Böse Zungen behaupten beispielsweise ständig, ich sei ein Drache, eine gräßliche Frau. Früher haben mich solche Äußerungen irritiert, weil ich mich als ganz normale, verwundbare Person sehe.

In jüngster Zeit aber habe ich auch die Kehrseite der Medaille zu schätzen gelernt: Wenn die Leute so abfällig von mir reden, werden möglicherweise auch Personen mit negativer Ausstrahlung davon abgehalten, sich überhaupt mit mir zu beschäftigen. Und das ist gut!“

ME/Sounds: Glaubst du, daß die Stimmen, die dich einen Drachen nennen, vornehmlich von Männern kommen ?

Ono: „Nein, von Frauen ebenso… aber jetzt, wo du es sagst, sind es vielleicht doch ein wenig mehr die Männer. Das ist aber, glaube ich. nicht so sehr ein sexistischer Vorwurf als vielmehr ein rassistischer. Weil sie nie eine orientalische Person erlebt haben, die eigene Stärke besitzt, betrachten sie Orientalen immer nur als gehorsam, als geborene Sklaven ,Yes, sir – yes, ma’am‘.

Tut man das aber nicht, ist man dominierend und eigensinnig, ein weiblicher Drache. Es gibt offensichtlich nur zwei Möglichkeiten: Entweder wäscht und bügelt man unterwürfig die Wäsche, oder man ist ein Drache.“

ME/Sounds: Hast du denn eigentlich noch starke Bindungen zur orientalischen Kultur? Oder sind das nur Einflüsse, die du längst absorbiert hast?

Ono: „Ich weiß nicht, exakt wodurch ich beeinflußt wurde. Ich bin definitiv Japanerin, aber ich habe kein ausgeprägtes Nationalgefühl. Nationalismus jeglicher Art ist gefährlich. Wenn es überhaupt einen Einfluß auf mich gab, dann sicher von der Welt als solcher.

Die Welt wird durch die Kommunikations-Potentiale der Medien kleiner und kleiner; wir sehen die gleichen Filme, ob Ost oder West. In gewisser Weise, würde ich sagen, ist die Welt eine Kolonie von Hollywood und seinen Filmen. Wir haben alle gesehen, wie John Wayne Strauchdiebe zur Strecke gebracht hat – was immer das uns sagen mag. Wir sind jedenfalls untrennbar miteinander verbunden.“

ME/Sounds: In deinem Song „Lonelyness “ heißt es, die Einsamkeit sei dasjenige Gefühl, mit dem du am meisten zu kämpfen hast. Wie empfindest du das heute?

Ono: „Die Einsamkeit, die in diesem Song angesprochen wird – er entstand vor etwa zehn Jahren -, hat nichts mit dem Dasein als Witwe zu tun. Dieser Zustand bringt natürlich körperliche Einsamkeit mit sich. Zudem war ich auch emotional so daran gewöhnt. Johns Partnerin zu sein. Plötzlich einer derartigen Beziehung beraubt zu sein, ist ein furchtbarer Schlag.

Aber die Einsamkeit, von der ich in diesem Song rede, ist eine grundlegende, die John und ich auch gemeinsam erfahren haben. Eine Einsamkeit, die wahrscheinlich viele Künstler kennen. Sie besteht darin, ein Bewußtsein entwickelt zu haben, das man aber scheinbar nie mit dieser Welt wirklich teilen kann – weil die Umwelt es einfach nicht akzeptiert, jedenfalls nicht zur Zeit.

Es liegt aber in der Natur des Menschen, ein soziales Wesen zu sein; und wenn man seinen Geist, seine Erfahrungen nicht mit anderen teilen kann, dann stellt sich unweigerlich Einsamkeit ein.“

ME/Sounds: Glaubst du, daß diese Einsamkeit dem kreativen Prozeß förderlich ist?

Ono: „Ich weiß nicht, ob es hilft oder nicht. John und ich hatten stets das Bedürfnis, uns mitzuteilen. Und dieses Bedürfnis neutralisierte die Einsamkeit. Es war eine fast körperliche Intensität.

Hinzu kommt ein anderes Gefühl: Keiner von uns kann völlig glücklich sein, wenn wir nicht dieses Glück mit der ganzen Welt teilen können. Das bedeutet, daß wir alle versuchen müssen, dieses Glück gemeinsam zu erreichen. Es darf nicht so etwas wie Elite-Gruppen geben, die das Glück für sich alleine pachten, während der Rest der Welt leidet.

Ich glaube – und ich hoffe -, daß wir irgendwann einmal dieses Ziel gemeinsam erreichen. Bis dahin aber wird niemand das wahre Glück kennen.“

ME/Sounds: Du arbeitest an mehreren Projekten, die dem Andenken John Lennons gewidmet sind – zum Beispiel Strawberry Fields, ein Teil des New Yorker Central Parks; das John Lennon-Museum und die „Spirit Foundation“, eine Stiftung, die Bedürftigen in aller Welt hilft. Kannst du dir vorstellen, daß einmal der Zeitpunkt kommt, an dem deine Arbeit nicht mehr so extrem auf John zugeschnitten ist?

Ono: „Nein. Vielleicht werden meine Aktivitäten nicht immer direkt mit Johns Namen in Verbindung stehen, aber im Geist werden wir immer vereint sein.“

ME/Sounds: Hast du daran gedacht, irgendwann noch einmal zu heiraten ?

Ono: „Nein, weil ich mich immer noch mit John verheiratet fühle – und das sehr glücklich, danke der Nachfrage. (lacht) Denk nur an all die Projekte, an denen ich in Zukunft arbeiten möchte; sie sind ausnahmslos mit John verbunden! Und eine neue große Bindung – wie eine zweite Heirat – einzugehen, wäre auch gegenüber der anderen Person unfair. Stell dir vor, ich heirate jemanden – und bin dann 48 Stunden nonstop mit Johns Projekten beschäftigt. Das wäre einfach unklug.“

ME/Sounds: Du wohnst immer noch hier im Dakota Building, vor dessen Eingang John 1980 erschossen wurde. Welche Verbindung hast du zu diesem Ort?

Ono: „Was 1980 passierte, war eine extrem negative Erfahrung – so, als ob das Dach über meinem Kopf zusammenstürzen würde. Ich stand vor der Wahl, vor dieser negativen Erinnerung fortzulaufen – oder das Negative zu etwas Positivem zu kehren, es umzudrehen. Das. glaube ich, ist es, was ich gegenwärtig versuche.“

ME/Sounds: Macht es dir etwas aus, daß Journalisten wieder und wieder solche Fragen stellen?

Ono: „Nein, das ist völlig in Ordnung. Das ist schließlich auch ein Aspekt von Kommunikation.“

ME/Sounds: Und deine persönlichen Gefühle dabei?

Ono: „Wenn es ein Bedürfnis danach gibt, dann sollte ich dem gerecht werden, oder nicht? (lacht) Ich glaube, wir sollten überhaupt den gegenseitigen Bedürfnissen gegenüber sehr sensibel sein. Wir sind und damit komme ich auf das vorhin Gesagte zurück – soziale Wesen; wir müssen uns also gegenseitig helfen, die Welt zu verstehen.“

ME/Sounds: In einer amerikanischen Zeitschrift wirst du in der Rangliste der reichsten US-Bürger ganz oben geführt. Was bedeutet Geld für dich?

Ono: „Geld bedeutet Macht, die auf schlechte und gute Weise ausgeübt werden kann. Ich hoffe jedenfalls, daß ich mein Vermögen für positive Ziele einsetze. Aber Geld ist nicht die einzige Macht; Partnerschaft ist wichtiger.“

ME/Sounds: Würdest du dich als harte Geschäftsfrau bezeichnen?

Ono: „Nein, ich bin keine harte Geschäftsfrau, vielleicht nicht mal eine gute; ich weiß es nicht. Ich betreibe das Business so wie meine anderen Projekte; mit Instinkt – und ein bißchen Glück.“

ME/Sounds: Du bist Optimistin?

Ono: „Man kann fast sagen: Du atmest, also bist du ein Optimist. Optimismus ist die Grundlage des Lebens; das einzige, das uns erlaubt zu leben.“

ME/Sounds: Wie reagierst du auf politischen Pessimismus, Weltuntergangsstimmung?

Ono: „Nun, einen solchen Negativismus haben wir schon seit den Tagen der Bibel. Der menschlichen Rasse wurden ständig Katastrophen prophezeit.

Ich bin wie ein Spieler: Wenn ich am Roulette-Tisch säße und sie mir sagten:

.Setze nicht – jede Nummer, auf die du setzt, wird verlieren!‘, was soll ich dann machen? Ich würde trotzdem setzen!

Und wenn mir jemand sagt: ,Es gibt keinen Ausweg, du wirst so oder so sterben.‘ Warum setzen wir dann nicht aufs Leben? Ich jedenfalls würde das tun!“