Herrenmagazin – Atzelgift


Deutscher Gegenwartspop passt meist onomatopoetisch zum 00er-Jahrzehnt: verquastes Quatschgefasel zu bräsigem Standardgeschrammel. Diese Band, deren Namen man sich wegdenken kann, ist das Gegengift – hier ist die Wut so echt wie die Melancholie und beim Hören entstehende Zwischenprodukte, die Poesie frei von Tomtigkeiten, das Melodiegewitter so rasend dicht, dass es einen widerstandslos umreißt und man den Bandnamen nach den ersten 30 Sekunden des Eröffnungsausbruchs ebenso vergessen hat wie alles andere, was einen am Leben stören könnte.