Alben der Woche: 08.-14. August 2011


Die Neuerscheinungen der Woche. Mit unter anderem Drugstore, Matthew Friedberger und Jonathan Jeremiah.

Diese Woche der Simfy-Player unter anderem mit Drugstore, Jonathan Jeremiah und They Might Be Giants.

Platte der woche:
Drugstore – Anatomy
Es hört sich ab dem ersten Song “ Chili Girl“ wie der Soundtrack zu einem Westernfilm an. Es könnte aber auch ein langes Starren in den Himmel mit Wein und Zigaretten sein. Sich zwischendurch immer wieder fragend, ob wirklich alles so schwer ist, wie man es sich vermeintlich vorstellt. Dann das leere Glas Wein auf den Küchentisch stellen und ins Bett gehen. Auf dem Cover wird einem jedoch ein nostalgischeres Szenarium geboten. Eine gen Meer schreitende Frau in Poncho und Basthut sowie einer Pistole in der Hand. Welches es am Ende ins Kopfkino schafft, ist dem Hörer Überlassen. Fakt ist, dass Drugstore mit dieser Platte düstere Gefilden streifen und dass es um Leben und Tod geht. Im Großen oder im Kleinen.

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Das fünfte Studioalbum „Anatomy “ von Drugstore zwingt den Hörer vor das eigene jüngste Gericht und veröffentlicht damit ein Album, dass man sich vielleicht nicht auf seinen I Pod zieht, aber das man sich in einem schwach starken Moment anhört.

Da ist nicht mehr allzu viel mit Alternative-Rock. Da ist auch nicht plötzlich der Hang zu elektronisch verkleidetem Minimalismus. Drugstore entscheidet sich für ein 2011er Album, das sich zu keinem neuen Hype gesellt. Es bleibt bei einem Hauch von Lousie Rhodes in der Stimme, der aus Brasilien stammenden Sängerin Isabel Monteiro.

Und irgendwie ist ein neues Album von Drugstore auch immer eine Gedenkstütze für den Song „El President„, der diese Band 1998 mit Thome Yorke zusammengeführt hat. Hört man sich Anatomy an, dann weiß man, dass die musikalische Zeit für solch ein Feature 2011 nicht mehr so gegeben ist wie 1998.

F
Feeling, The – The Together We Were Made
Fratelli, Jon – Psycho Jukebox

Friedberger, Matthew – Cut It Out 

Er gründet mit seiner Schwester Eleanor Friedberger die Band “ The Fiery Furnaces“ und hat damit sein Band-Soll bis 2009 getan. Dann trennen sie sich musikalisch voneinander, und jeder spaziert auf Solopfaden weiter. Nach seinem ersten Soloalbum „Winter Women and Holy Ghost Language School“, reicht es ihm anscheinend nicht mehr nur als Solokünstler bekannt zu sein. Er will anscheinend noch mehr mit dem Solokonzept anfangen. Eine sechsteilige Soloalbumserie unterliegt einem solchen Konzept – Ein Album. Eine Stimme. Ein Solo-Instrument. Wurde Instrumenten jemals so viel Respekt gezollt? Sicherlich. Aber in so plakativer Form noch nicht.

„Cut it Out“ ist das vierte Kapitel dieser Serie. Nach dem Piano, der Gitarre und der Harfe werden nun Drums und Drum Machines von ihm ins Spotlight gesetzt. Und er bleibt bei seiner Meinung, dass eine streng limitierte Auflage seiner Alben nie als CD oder Mp3 veröffentlicht werden dürrfen. Schade eigentlich. Dennoch wird ein Fan keine halben Sachen machen wollen und sich selbstverständlich „Cut it Out“ auf Vinyl kaufen.

J
Jeremiah, Jonathan – A Solitary Man

Es ist nicht gerade ungeschickt Musik zu machen, die bei jedem Plattenrezensent die gleichen artverwandten Künstler ins Gedächtnis ruft. Und es ist auch musikalisch nicht ungeschickt, wenn man sich mit Scott Walker, Bill Withers und Cat Stevens dabei messen lässt.

Jonathan Jeremiah lebt in London und debütiert diese Woche ein zweites Mal in Folge mit seinem Album  „Solitary Man“. Denn in seiner Heimat veröffentlichte er das Album schon im Herbst 2010. Man kann davon ausgehen, dass Jonathan Jeremiah sich zu den Neuentdeckungen 2011 gesellt. Einfach, weil man sich nur schwer an eine zeitnahe Plattenveröffentlichung erinnern kann, die auf eine solch unkomplizierte Art und Weise Pop, Folk und Soul verbindet. Es ist eine Platte, die nicht anstrengt, die laue Sommernächte bespielt und lediglich eine Frage stellt – ob man es sich nicht ein bisschen zu einfach mit dieser Retroplatte macht. Der Song „Happiness“ deutet auf ein nein hin.

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L

Larkin Poe – A Band For All Seasons
Lovers Electric – Impossible Dreams

R 

Ringo Deathstarr – Sparkler



T 

Tante Renate, Der – H4xX02 

Taylor, Maria – Overlook
They Might Be Giants – Join Us

V

Viva Brother – Famous First Words