„Ich habe keine Angst vor euch“ – das Urteil im Prozess gegen Pussy Riot wurde verschoben


Das Urteil im Prozess gegen Pussy Riot wird nun für den 17. August erwartet

Im Gerichtsverfahren gegen die russischen Punk-Performance-Künstlerinnen Pussy Riot wurden die Schlussplädoyers verkündet, die die drei Angeklagten Maria Alyokhina, Nadezhda Tolokonnikova und Yekaterina Samutsevich selbst verlasen. Für jedes ihrer Statements ernteten die Künstlerinnen Applaus von den anwesenden Journalisten. Das Urteil wird erst für den 17. August erwartet, was eine Verzögerung im Verfahren bedeutet.  Der Verteidigung zufolge sei dies jedoch ein gutes Zeichen, da sich die Anklage nach dem internationalen Druck verschiedener namhafter Künstler, wie etwa Yoko Ono oder Madonna nun kein überstürztes Urteil mehr erlauben könne.

Pussy-Riot Mitglied Tolokonnikova sagte in ihrer Schlussrede, dass es die Regierung selbst sei, die den Prozess gegen die Würde und Ehre der Individuen führe. Das System gefalle sich darin, Härte und Gleichgültigkeit zu zeigen. Wenn das  System sich nun derart auf drei Mädchen stürzt, dann zeigt sich, wie viel Angst man vor der Wahrheit habe. Tolokonnikova bekräftigte, dass es sich bei den Aktionen um „Oppositionskunst“ handele – selbst hinter Gittern seien sie freier als diese Leute, sagt sie mit einem Nicken in Richtung Staatsanwaltschaft. Sie seien frei, zu sagen, was sie denken, wohingegen die Amtsinhaber nur dass sagen könnten, was ihnen die politische Zensur erlaube.

„Ich habe keine Angst vor Euch“ sagte Maria Alyokhina dem Gericht: „Ich habe keine Angst vor den Lügen und erfundenen Geschichten, oder dem Urteil dieses sogenannten Gerichts. Sobald Tausende hiervon lesen und dies sehen, wird die Freiheit in diesem Land mit jedem mitfühlenden Menschen, der uns zuhört, wachsen.“

Die Fotos zeigen die Band sowie Peaches, die in Berlin eine Soli-Aktion für Pussy Riot veranstaltete:

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