Fanfarlo

Let’s Go Extinct

New World Records/Rough Trade (VÖ: 14.02.)

Indie-Pop: Fanfarlo beschäftigen sich auf ihrem neuen Album mit existenziellen Fragen und klingen dafür ungewöhnlich leicht.

Ein disharmonisches Summen eröffnet das dritte Album der Londoner Band Fanfarlo, das Konzeptwerk LET’S GO EXTINCT. Nach der Störung am Anfang geht es auf dem Album aber alles andere als disharmonisch zu: Der Fluss aus vorsichtigen Percussions und dreampoppigen Synthesizern, die sich nach und nach zu zügigen Indie-Rock-Stücken mit eingängigen Refrains entfalten („Landlocked“), aber manchmal auch ganz schläfrig bleiben („Myth Of Myself“), schafft ein anständiges drittes Album einer Band, die verlässlich im zwei-Jahres-Takt anständige Alben veröffentlicht.

LET’S GO EXTINCT enthält keinen wirklich schlechten Song. Das Konzept – die Band um Frontmann und Songwriter Simon Balthazar beschäftigt sich auf ihrem neuen Album mit existenziellen Fragen der Menschheit – findet sich allerdings nur sachte und versteckt wieder.

Es ist eingebettet in aufwendige Arrangements und in der einen oder anderen Textzeile. Die Worte „The world will go on without us. The dust will rearrange itself again“ beispielsweise schließen das Album, und damit die evolutionäre Fragerunde mit dem Titeltrack „Let’s Go Extinct“ ab. Die Multiinstrumentalistin Cathy Lucas steuert Gesang bei und spielt Violine.

Auch das Saxofon findet auf dem Album einmal mehr seinen Einsatz: Auf dem Highlight-Song „A Distance“ tritt die musikalische Vielfältigkeit der britischen Band am deutlichsten hervor. Ein weiterer Pluspunkt: Der verträumte Indie-Pop von Fanfarlo erscheint pünktlich zum Ende der kalten Jahreszeit und schafft es dabei, die Lücke zu füllen, die die fehlenden Alben von den Belles & Sebastians dieser Musikwelt reißen.