Foster The People

Supermodel

Columbia/Sony Music (VÖ: 14.3.) (VÖ: 14.3.)

Das als One-Hit-Wonder abgestempelte US-Trio triumphiert überraschend mit dynamischem 60s-Rock.

„Ein gefährliches Album“ habe er diesmal mit seiner Band aufgenommen, sagt Mark Foster, Songwriter der Gruppe, deren Ursprungsname Foster & The People vor den Aufnahmen zum Debüt TORCHES zu Foster The People abgekürzt wurde. Dieses TORCHES aus dem Jahr 2011 war dominiert vom radiofreundlichen „Pumped Up Kicks“, das bald die ganze Welt mitpfiff und der dem Trio aus L. A. einen dicken One-Hit-Wonder-Stempel auf die Stirn drückte.

Allein schon, weil die zweite Single „Helena Beat“ wie eine Kopie des Vorgängers klang. Die Band schien in der Peter-Bjorn-and-John-Falle gefangen: einen mundgeblasenen Ohrwurm und weg vom Fenster. Doch wie die Schweden überzeugen auch die wenig variationsfähig gewähnten Foster The People nach der Hitplatte mit einer stilistischen Abkehr vom gewohnten Sound: SUPERMODEL ist musikalisch zwar kein „gefährliches“ Album geworden, aber ein hübsch aufgeregt vor sich hin rockendes mit Psychedelia-Auswüchsen (herausragend: das entzückende und einen völlig in den Bann ziehende „Nevermind“) und großen, großen Refrains.

Und die „Gefahr“, oder besser die Adressierung derer, lag bei FTP ja schon immer eher in den Texten. Handelte „Pumped Up Kicks“ von drohenden Amokläufen vernachlässigter Teenager und „Helena Beat“ von der Selbstverständlichkeit, mit der sich aufstrebende Starlets die Nadel in die Vene rammen, beleuchtet SUPERMODEL Konsumverhalten und die emotionalen Konsequenzen des Kapitalismus, dessen Manifestation in unseren Leben, wie wir wissen, die Traurigkeit ist. Den One-Hit-Wonder-Stempel kann sich die Band abschminken. Das lässt sich auch mit Zahlen belegen: „Coming Of Age“ läuft im US-Radio rauf und runter. Die Langzeitkarriere hat gerade erst begonnen.