Wye Oak

SHRIEK

City Slang/Universal

We don’t play guitars: Das Marylander Duo lässt den Indie-Rock hinter sich.

Als letzten Oktober die ersten Pressemeldungen über Wye Oaks neues Album erschienen, mussten sich viele Fans erstmal sammeln. „Kein einziges Gitarren-Lick“ sollte laut Sängerin Jenn Wasner auf SHRIEK zu hören sein. Wasner, eine der versiertesten Gitarristinnen im Indie-Rock, habe stattdessen den Bass für sich entdeckt.

Das klang erst mal so, als würde sich Arjen Robben selber verbieten, mit dem linken Fuß zu schießen. Aber wer Zeit mit SHRIEK verbringt, der merkt, dass Wasners neue Rolle viele Vorteile mit sich bringt. Der Raum, der auf dem Vorgänger CIVILIAN von Wasners atmosphärischen Gitarrenriffs eingenommen wurde, wird jetzt von den Synthesizer- und Keyboard-Flächen ihres Bandkollegen Andy Stack (auch Drums) gefüllt.

Diese sind von beeindruckender Vielfalt: „Sick Talk“ ist matt schimmern- der Elektro-Pop, das wunderhübsche „I Know The Law“ hat diesen Blood-Orange-Soft-Rock-Vibe, während „Paradise“ mit seinen Feedback-Schichten an Sonic Youth erinnert. Nur einmal erklingt kurz eine Gitarre – fällt aber kaum auf.