Tom Vek

Luck

Moshi Moshi Records/[PIAS] Coop/Rough Trade

Der Londoner DIY-Indie-Popper mit der dicken Lippe führt selbstbewusst vor, was er zu bieten hat.

Manche Künstler werden notorisch unterschätzt. Zu ihnen zählt Thomas Timothy Vernon-Kell, der sich verkürzt Tom Vek nennt und vor neun Jahren ein Debüt namens WE HAVE SOUND vorgelegt hat. Trockene HipHop-Beats, treibende Basslines, Punk-Attitüde und arroganter Gesang – das gab es in dieser Kombination nicht alle Tage zu hören.

Es nutzte aber nichts. Vek kam über Geheimtipp-Status nicht hinaus und ließ leicht verschnupft mehrere Jahre lang nichts von sich hören. Es ist schwer zu sagen, ob er jetzt mehr Glück hat, aber Vek macht weiter. An „Sherman (Animals In The Jungle)“ führt kein Weg vorbei. Der tanzbare Beat, grummelnde Bass, eine unwirsche Indie-Gitarre und ein beunruhigt wirkender Sänger machen den Song zum Aufhänger. In „Broke“ gefallen beschleunigter Dub-Beat, fetter Orgelsound und eine hektische Atmosphäre wie auf dem Basar.

„Pushing Your Luck“ ist noch so ein Track, den man nicht so leicht vergisst. Hier redet Vek einer Person ins Gewissen, die ihren Hintern nicht hoch bekommt. Doch der 32-Jährige macht beileibe nicht alles richtig. Die Ballade „The Girl You Wouldn’t Leave For Any Other Girl“ wirkt deplatziert und lahmer als der Rest. Aber sonst führt dieser ausgezeichnete Rabauke all das brillant zusammen, was ihn schon immer ausgezeichnet hat. Er ist ein Original.