Baio

The Names

Glassnote/Caroline VÖ: 18.September 2015

Dritte Unterbrechung des Vampire-Weekends: Der Bassist der Band überrascht mit elektrifiziertem Indiepop.

Vampire Weekend werden immer mehr zu den Beatles unserer Zeit. Nein, das kann man so natürlich nicht stehen lassen. Aber warum hat man es gedacht? Nun, weil es außerhalb der Beatles nicht allzu oft vorkommt, dass die ersten drei Alben einer Band von gleich hoher, sehr hoher Qualität sind. Und dass sich aus einem Personal mehr als zwei Solo­karrieren herausschälen, das passiert seit den Fab Four auch nicht mehr allzu oft. Neben Sänger Ezra Koenig, der seine Stimme auch SBTRKT und Major Lazer leiht und eine Radiosendung auf Beats 1 moderiert, sowie Multiinstrumentalist Rostam Batmanglij, der nebenbei für Charli XCX und Hamilton Leithauser produziert, bricht jetzt Bassist Chris Baio aus dem Bandgefüge aus.

Geografisch hat er das schon vor zwei Jahren gemacht, als er der Heimatstadt der Gruppe, New York, den Rücken gekehrt hat und nach London gezogen ist. Die dortige Clubkultur hat ihn zu seinem Debütalbum inspiriert, das nun nach einer Reihe gelobter EPs erscheint.

THE NAMES ist genauso aufgeregt und aufregend geworden, wie Baio stets, sorry, sterbenslangweilig aussieht. Hüpft euphorisch zwischen Caribou und Hot Chip und schlägt auch schon mal krasse Haken: Das pulsierende „I Was Born In A Marathon“ etwa reißt abrupt ab und kehrt nach wenigen Sekunden Stille laid back mit sommerlicher Gitarre zurück und wäre in Deutschland somit sofort ein Superhit. Vielleicht liest das hier ja irgendein Mover/Shaker und hievt Baio in die Sphären von Lost Frequen­cies, Wankelmut und Milky Chance.