Laurel Halo

In Situ

Honest Jon’s/Indigo VÖ: 30. Oktober 2015

Electronica, fragmentiert und abstrakt: das dritte Album der amerikanischen Produzentin.

QUARANTINE, das Debütalbum von Laurel Halo, wurde vor drei Jahren auf Hyperdub veröffentlicht. Das Label von Steve Goodman aka Kode9 steht wie kein zweites für die Anfänge von Dub­step und seine künstlerische Weiterentwicklung. Auf dem Londoner Label war aber auch schon immer Platz für Musiker mit nur losen Verbindungen zu den Bassmusiken: Dean Blunt, Inga Copeland und eben auch Laurel Halo.

Die 29-Jährige aus Ann Arbor, Michigan bohrt auf ihrem dritten Album einen freiliegenden Nerv an: den Beat, der immer durchzutackern hat, um die größtmögliche Dancefloor-Euphorie zu garantieren. Halos Beats sind niemals gerade, ihre Tracks die von ihrem Standpunkt aus bestmögliche Annäherung an den Status quo der elektronischen Musik unter Avantgarde-Bedingungen. „Nah“ etwa erzeugt mit seinen komplexen Polyrhythmen die hypnotische Wirkung eines „normalen“ House-Tracks, ist aber weit entfernt davon, einer zu sein. „Drift“ klingt wie das Exzerpt einer Jazz-Improvisation, „Nimrod“ wie eine frühe elektronische Studie von Stockhausen oder Pierre Henry.