Matt Elliott

The Calm Before

Ici d’ailleurs/Cargo

Düsterer Folk mit magischer Wirkung.

Am Ende des Albumtitels THE CALM BEFORE hätten sich noch drei Punkte befinden können oder gleich die Wörter „the storm“. Doch allein das düstere Coverfoto macht schon klar, dass sich hier etwas zusammenbraut. Matt Elliott wuchs in Bristol auf, wo er mit seinem Drum’n’Bass-Projekt The Third Eye Foundation ein wichtiger Teil der dortigen Szene wurde. Wenn er unter eigenem Namen veröffentlicht, dann rückt die Elektronik in den Hintergrund, um Platz für Kammermusik und Folk noir zu machen.

Auf THE CALM BEFORE greift der Brite auf die Künstler zurück, die ihn mit Standbass, Piano, Wurlitzer, Mello­tron oder Viola schon auf dem Vorgänger, ONLY MYOCARDIAL INFARCTION CAN BREAK YOUR HEART, begleiteten. Seinen Klageliedern fehlen die Strukturen, Elliott lässt sie fließen. Er ist kein Freund von Kehrreimen und Melodiewiederholungen. Was überaus zart, spartanisch und ruhig beginnt, kann auch in ein Gewitter oder atonale Sounds übergehen. Nichts auf THE CALM BEFORE ist deshalb vorhersehbar, keiner dieser schaurig-schönen, also ambivalenten Songs verläuft linear. Daraus entwickelt sich eine Sogkraft, die durch Elliotts dunkle Stimme noch verstärkt wird. Wo soll das noch mal enden?