Spector

Moth Boys

Fiction/Caroline/Universal VÖ: 21.08.2015

Die britischen Styler begeben sich auf das dünne Eis des 80s-Revival-Pop.

Nach ihrem Debüt, dem Indierock-Revival ENJOY IT WHILE IT LASTS, das ihnen im Sommer 2012 einen veritablen zwölften Platz in den britischen Album-Charts einbrachte, griff das Quartett um Sänger und Songwriter Fred Macpherson für sein zweites Werk MOTH BOYS tief in die 80er-Jahre-Mottenkiste.

Schon im Opener „All The Sad Young Men“ sind Spectors Einflüsse für ihren neuen Sound – Simple Minds und A-ha – unüberhörbar. Das führt dazu, dass sich die Londoner zu waghalsigen Songs hinreißen lassen, etwa dem cheesy „Believe“, dessen Synthesizer man sich lieber nicht allzu lange aussetzen sollte, wenn man keine körperlichen Schäden davon tragen möchte. Solche Eskapaden hätte man eher auf dem neuen Hurts-Album erwartet.

Dass Spector auch anders und wesentlich besser können, beweist „Bad Boyfriend“, das eine gelungene Verknüpfung zwischen dem vom Debüt bekannten und dem auf MOTH BOYS vorherrschenden Sound schafft. Die Londoner schlittern mit diesem Album auf gefährlich dünnem Eis, schaffen es aber, sich mit Songs wie dem Indie-Disco-Hit „Stay High“ vor dem Einbrechen in den See bedeutungsloser 80s-Kopisten zu retten.