Inga Humpe ist müde. Verständlich, am Tag eins nach der Love Parade. Und mit 45 Jahren ist man eben nicht immer superfit. Und schließlich blickt Humpe auf eine beeindruckende musikalische Vergangenheit zurück – Neonbabies, DÖF, Humpe & Humpe – und ist für nicht wenige ein deutsches Role Model. „Nur weil es gerade viele gibt, die sich auf die Achtziger beziehen, bin ich jetzt nicht die Pop-Mutter“, sagt sie, „und schon gar nicht die Schirmherrin einer Bewegung. Aber die Brücke zu den Achtzigern macht es mir natürlich leicht. Mein roter Faden ist dick und breit zu erkennen.“ 1983 düste Inga Humpe mit ihrer Schwester Annette und den Ösi-Kabarettisten Tauchen & Prokopetz als DÖF im Sauseschritt an die Spitze der deutschen Hitparade.

„Codo“, eine clevere Allianz aus seichter Schlagerhaftigkeit und flottem Pop, machte dies möglich. 18 Jahre danach sitzt Inga im Szene-nasigen Berlin-Mitte und ist eins mit sich und der Musikwelt. „Ich hab‘ keinen Hass auf die NDW-Ära, die Achtziger sind meine Basis.“ Dennoch sind diese Zeiten vorbei, denn Humpe arbeitet mit ihrem Freund. Musiker und Produzenten Tommi Eckart (37) an einem neuen Projekt, der 2raumwohnung. Auf dem Debüt „Kommt zusammen“ singt sie mal zart-betörend, mal dezent-näselnd und transportiert dabei ihre Gefühle. Denn bei 2raumwohnung geht es vor allem um eines: den Ausdruck von Liebe.

www.2raumwohnung.de