Jayda G

Significant Changes

Ninja Tune / GoodToGo (VÖ: 22.3)

Der etwas andere zeitgenössische R’n’B: das Debütalbum der kanadischen Produzentin.

Müssen wir bald von der Achse Vancouver-Berlin reden? Jayda Guy, Kanadierin mit Wohnsitz in der deutschen Hauptstadt, hat sich mit einer Handvoll EPs in gut drei Jahren­ und mit gemeinsamen Arbeiten mit ihrem Kollegen DJ Fett Burger einen Namen „in der Szene“ gemacht. In welcher? Nicht in der Neo-Electronic-Soul-Pop-Szene, in der seit ein paar Jahren kaum noch neue Erkenntnisse zu gewinnen sind, auch wenn die Anzahl der neuen KünstlerInnen dort weiter in die Höhe geht.

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Jayda G steht eindeutig auf der elektronischen Seite, obwohl sie mit ihrer Musik den Hardlinern dort dann wahrscheinlich doch zu sehr pop sein dürfte. Die Produzentin und DJ ist eine Art weiblicher Moodymann, was ihre Scheißegalität gegenüber Stil­mixen und Konventionen betrifft, sie ist nur nicht ganz so crazy wie ihr Kollege aus Detroit. In den Funk- und Soul-infizierten Tracks ihres Debütalbums SIGNIFICANT CHANGES kommen R’n’B, Post-Disco, Boogie und Proto-House zusammen. Es wirkt so mühelos und selbstverständlich, wie Jayda G mit den musikalischen Trümmern aus der Vergangenheit eine Gegenwart herstellt, was in dem poppig-abstrakten Instrumental „Move To The Front (Disco Mix)“ gipfelt.

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Jayda G, die einen Master in Ressourcen- und Umweltmanagement hat, proklamiert Hedonismus und fordert in ihren Texten mehr Achtsamkeit in Fragen des Umweltschutzes. Das mag wie ein Widerspruch wirken, ist es aber nicht, das eine ist ohne das andere nicht denkbar.