Burning Spear – Living Dub
Zu dem halben Dutzend Reggae-Platten, die mir in den letzten Jahren wirklich gut gefallen haben, gehörte auch Burning Spears erstes Dub-Album, GARVEY’S GHOST. Nun bin ich weder in der Lage, umfangreiche historische Abrisse über Spear oder die Entwicklung des Reggae im aligemeinen zu liefern, noch kann ich LIVING DUB anhand der Masse von Reggae-Neuerscheinungen einordnen und beurteilen. Auch das Cover gibt keinerlei Aufschluß über den Inhalt, lediglich der Titel und ein paar eingestreute Gesangsfetzen lassen darauf schließen, daß es sich um eine ge-dub-te Ausgabe von Spears Album SOCIAL LIVING handelt.
LIVING DUB kommt mir bereits beim ersten Hören nahezu vertraut vor, was mich (als sporadischen Reggae-Hörer) schon etwas verwundert. Nur allzu bekannt scheint mir die jamaikanische Spielweise von „Melodie & Rhythmus, rund um die Uhr“ mittlerweile geworden, und selbst die filigranen Dub-Künste auf LIVING DUB verblüffen nicht mehr. Dies soll keineswegs heißen, daß die Platte schlecht ist oder auf die Nerven geht. Im Gegenteil, sie ist sogar angenehm anzuhören. Aber sie bietet auch zum x-ten Male nichts Neues, konzentriert sich statt dessen auf jenes grundsolide Handwerk, die (ohnehin sparsamen) Bausteine des Jamaika-Reggae mit minimaler Veränderung neu zusammenzusetzen. So scheint sich der Reggae in meinen Augen (Ohren) seit Jahren selbst zu reproduzieren. Schade, wo es doch Auswege gibt – siehe Basement 5 und auch Grace Jones.
Wie gesagt, schlecht ist das alles nicht, der Dub ist recht aprupt, Spears Stücke sind gut… alles in Allem gehobene Unterhaltungsmusik für Aufgeschlossene und Interessierte.
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