Billy Bragg :: Don’t Try This At Home
Der Unterschied zwischen Braggs Debul, LIFE’S RIOT WITH SPY VS SPY (1983), und seiner aktuellen LP ist drastischer wie er kaum sein könnte. Auf der einen Seite der Erstling mit archaischer Soloperformance als Post-Punk-Folkie, auf der anderen ein zum Teil opulent instrumentiertes Werk mit Streichern, Bläsern und Vibraphone. Aber der englische Politbarde und erklärte Sozialist ist sich und seinen Idealen dennoch treugeblieben. Auch wenn mit der alten Maggie sein Lieblingsfeind vorerst in Rente gegangen ist, es gibt genug, wogegen Bragg, der Unbeugsame, weiterhin wettern kann: Krieg, vermeintliche Idole, Doppelmoral. In breitestem Cockney-Akzent singend, wollen dem Poeten des Proletariats die Themen einfach nicht ausgehen. Ob nun musikalisch umgesetzt als zorniger, schriller E-Gitarren-Song oder in der Manier der frühen Pretenders. Zusammen mit Johnny Marr schrieb Bragg den Chartbreaker .Sexuality“, ein weiteres Lieblingsthema des verkappten Romantikers. Wenn der sonst so nüchterne Musiker von Liebe singt, dann kann er sogar richtig schön sentimental werden. Und das liegt nicht allein am balladesken Arrangement.
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