Cardi B

AM I THE DRAMA?

Atlantic Records (VÖ: 19.9.)

Cardi B bietet nichts Neues an, aber hat die Nägel schön. Dagegen ist nichts zu sagen, doch reinknallen tut das neue Album eben leider nicht.

Als vor fünf Jahren „WAP“ herauskam, ein gemeinsamer Track mit Megan The Stallion, dachte man: Wow, das ist so drüber, so dermaßen explizit, dass allein die Zurschaustellung ihrer jeweils saftigen Körperteile ein eher abschreckendes, herausforderndes Statement in Richtung Männerwelt sein muss. Frauen und Bodies, die so sehr DA sind, bilden ein Bollwerk. Sind ihr eigenes Manifest, stehen unter Umständen GAR NICHT zur Verfügung. Wenigstens das bildet sich im aktuellen Video zu „Up“ auch wieder ab.

Das alles macht Spaß, wirkt aber in Teilen uninspiriert, geradezu müde

Cardi B, die ihren Künstlernamen ihrer Vorliebe für eine bestimmte Rumsorte verdankt und zur Zeit mit dem vierten Kind schwanger ist, hat sich Zeit gelassen mit ihrem zweiten Album. Das erste erschien 2018 und schleppte eine Reihe von Gerüchten und Mutmaßungen, sowohl über ihre Person als auch ihre Vergangenheit hinter sich her. Nun, nach 7 Jahren, erscheint AM I THE DRAMA?.

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Und? Wie isses? Wie erwartet, würde ich sagen. Bouncy und frech. Und das warnende „e“ ziert erneut jeden einzelnen Track. Mit „Hello“ wird Lionel Richies Hit via Gruselsounds karikiert, „Pick It Up“ (feat. Selena Gomez!) bietet Kinderklavier und Rythmusgeschnalze, „Imaginary Players“ feiert den selbsterworbenen Reichtum als feministische Errungenschaft und bei „Bodega Baddies“ wird’s mexikanisch. Das alles macht Spaß, wirkt aber in Teilen uninspiriert, geradezu müde.

Diese Review erscheint im Musikexpress 11/2025.