Sorry

COSPLAY

Domino (VÖ: 7.11.)

Verspielt, schrammelig, sympathisch großmäulig: Da werden Indie-Rock-Träume wahr.

COSPLAY, das ist wenn man so tut als ob, sich in die Rolle eines Anime-, Comic- oder Superheldenfilmprotagonisten versetzt. Bunter Spaß, leidenschaftliches Spiel und natürlich mit heiligem Ernst, wenn es darum geht, das richtige Kostüm nachzuahmen. Und böse Zungen könnten jetzt behaupten, dass Sorry aus dem Norden Londons sehr gut darin sind, ihre Indie-Rock-Vorbilder aus den Achtzigern, Neunzigern und Nullerjahren nachzuahmen.

Und ja: Auf diesem dritten Album kann man ganz wunderbar Versatzstücke unterschiedlichster musikalischer Äras heraushören. Aber das ist bei Sorry nie aus dem Unvermögen geboren, es nicht besser machen zu können – nein sie spielen mit diesen Zitaten und Referenzen und schaffen herrlich Eigenes.

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Frontfrau Asha Lorenz spielt mit ihrer Stimme, moduliert sie in verschiedenste Richtungen, scheint ganz unterschiedliche Figuren zu verinnerlichen, jagt sie durch Effektgeräte – und das Ergebnis klingt mal gruselig, mal verführerisch, völlig bocklos und komplett leidenschaftlich. Und oft genug auch all das zusammen. Wer dachte, dass Gitarrenmusik an sich selbst erstickt und verstorben ist, wird mit Sorry den Glauben an Bands zurückfinden. Wir sehen uns im Moshpit!

Diese Review erschien zuerst im Musikexpress 12/2025.