Der zum rasenden Studio umgebaute Möbel-Laster befördert nicht nur die Fahrzeughalter Rolling Stones seit 1968 in den ewigen Vinyl-Himmel. The Who, Led Zeppelin, The Faces, Dire Straits, Spandau Ballet – sie alle quälten die beiden 24-Spur-Maschinen über der Hinterachse. Seit letztem Jahr fährt das Mobile auch für den Rock-Nachwuchs: „Der Rest der Stones hatte keine Lust mehr, sich um den Wagen zu kümmern“, verrät Stones-Bassist Bill Wyman, „und sie haben mir das Ding für einen guten Preis überlassen. Jetzt fahren wir mit dem Studio durch England und stellen es jungen, armen Bands zur Verfügung, die sich die teure Studiozeit nicht leisten können.“

Wyman, mit 52 Jahren Opa bei den Stones, nimmt die Nachwuchsförderung ernst – er gründete mit seinem Produzenten-Freund Terry Taylor das „Mobile Label“, eine kleine Plattenfirma, die inzwischen schon vier junge britische Bands unter Vertrag genommen hat. “ Wir haben mit insgesamt 50 Bands Demos aufgenommen – ein wahnsinniges musikalisches Potential“, schwärmt Bill, dessen Schützlinge An American In Paris gerade ihr Single-Debüt „Work Hard“ in Deutschland veröffentlichen. Wyman möchte, wenn er neben den bisherigen Sponsoren seines „Aim Project“ weitere Geldgeber findet, noch heuer mit seinem Mobile auch in deutschen Landen auf Talentsuche gehen. Info: 00441/3525628. Vorher muß er aber noch sein neues Solo-Album „mit heißer Dance-music“ fertigstellen.