Ein Veteran Will’s Nochmal Wissen


Zehn Jahre nach seinem letzten Album startet John Fogerty von Creedence Clearwater Revival endlich sein Comeback

John Fogerty (51) ist ein Unikum. Eine Art Fabelwesen. Seit dem Ende von Creedence Clearwater Revival, der um 1970 erfolgreichsten US-Band, taucht er alle paar Jahre aus dem Nichts auf, ähnlich dem „Ding aus den Sümpfen“ aus Jack Arnolds Horrorfilm. Aber anstatt Angst und Schrecken zu verbreiten, bereitet er simples Vergnügen: Er hält ein neues Album in der Hand und erinnert alle daran, daß er einer der letzten großen Songschreiber Amerikas ist. Auch mit seinem neuen Werk, „Blue Moon Swamp“, unterstreicht er diesen Status einmal mehr. Da fragt man sich: Warum macht er das nicht öfter? Doch ist es nicht bloße Effekthascherei, um derentwillen Fogerty Pausen von zuletzt zehn Jahren einlegt. „Die Chinesische Mauer wurde wohl in kürzerer Zeit errichtet als mein Album“, kichert er gut gelaunt im Büro von Warner Records. „Aber ich habe etwas mehr Pech in meiner Karriere gehabt als andere. Das, was mir am meisten Freude bereitete – Musik -, wurde zum Quell meines größten Unglücks.“ Damit spielt Fogerty auf die zahllosen Prozesse um die Rechte an seinen eigenen Songs an, die er zum Teil noch immer nicht besitzt. Aber auch auf Streitereien, die ihn Abstand nehmen ließen von seinen ehemaligen CCR-Kollegen (darunter sein 1990 an Tuberkulose gestorbener Bruder Tom). Themen, bei denen man Fogerty anmerkt, wie sehr sie auch heute noch an ihm nagen. Bei seinen verbalen Exkursionen über Recht und Unrecht gerät er vor lauter Aufregung sogar ins Stottern. Kein Zweifel: Dieser Mann hat einiges einstecken müssen in seinem Leben. Immerhin war 1991 für Fogerty zumindest privat ein gutes Jahr: „Der Tag meiner Hochzeit mit Julie war der glücklichste meines ganzen Lebens.“ Inzwischen haben die beiden zwei Söhne, vier und fünf Jahre alt. „Ich bin ein Familienmensch“, räumt Fogerty ein, „und ich möchte, daß man mich als guten Vater in Erinnerung behält.“ Als Songwriter hat Fogerty nun sogar Neuland betreten: „Mit ‚Joy Of My Life‘ habe ich mein allererstes Liebeslied zu Papier gebracht.“