Nick Nicely

Sleep Safari

Tapete/Indigo

Psychedelisch-verschlafener Elektropop vom Mann, der das Genre vor drei Jahrzehnten erfand – und verschwand.

Es ist eigentlich kaum zu fassen, dass dieser Mann vor genau 35 Jahren seinen ersten, einzigen und größten Hit hatte. Die Single „Hilly Fields“ (mit den ersten Scratches auf einem Nicht-HipHop-Album!) gilt noch heute als postpsychedelisches Meisterwerk, ein geplantes Album scheiterte am Eigensinn des Künstler.

SLEEP SAFARI ist schon das zweite Album, seit der Mann wieder entdeckt worden ist. Die Welt hat sich weiter gedreht und ist endlich bei ihm angekommen. In diesem lockeren Konzept­album über den Schlaf lässt Nicely sanft House, Dub, Psychedelia und zartestes Songwriting zusammenfließen.

Zwischen Spoken Word und Bariton gleitet hier alles in berückendem Wohlklang dahin, beizeiten kommt auch ein Vocoder zum Einsatz. An die Achtzigerjahre erinnert gar nichts mehr, so zeitgemäß und gelassen ist diese Sammlung. Kein billiges Beat-Gepatsche lädt zur Zeitreise ein, die Rhythmik pendelt souverän zwischen Hände­klatschen und minimalem Techno.

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Manchmal geistert eine E-Gitarre durch die Zeilen, Möwen schreien, Telefone piepsen, meistenteils bleiben wir aber auf der synthetischen Seite der Zärtlichkeit. Vor allzu großer Gefälligkeit schützen klangliche Verfremdungen. Wundervolle Unterwassermusik.

Klingt wie: Air: Moon Safari (1998) / Current 93: I Have A Special Plan For This World (2000) / Kings Of Convenience: Riot On An Empty Street (2004)