A Night At The Opera


Roger Waters widmet sich den schönen Künsten: Statt sich über Ex-Kollege David Gilmour zu ärgern, komponiert er lieber eine Oper.

Endlich ist er sie losgeworden, die Teufelchen, die ihn geritten haben, seit er vor 17 Jahren Pink Floyd den Rücken kehrte. „Gilmour sagt seither in allen Interviews, dass ich zwar gute Bühnenkonzepte hätte, aber kein Musiker sei“, erklärt Roger Waters. „Und wegen der Unsicherheit, die in mir steckte, habe ich ihm das auch noch abgenommen!“ letzt weiss er es besser: „Ich habe keine Schwierigkeiten, meine Seh wachen einzugestehen. Aber offensichtlich bestehen bei David Gilmour in dieser Hinsicht Probleme. Dass er so endlos auf meiner angeblichen Unfähigkeit herumreitet, hängt wohl damit zusammen, wie er sich selbst sieht.“

Dias« neue Perspektive erarbeitete sich Waters über einen Zeitraum von elf Jahren. Den Anstoß gab damals ein einziger Anruf: Der französische Autor Etienne Roda-Gil hatte soeben ein Opern-Libretto fertiggestellt. Es hiess „Ca Ira“ und handelte von der französischen Revolution. Er fragte telefonisch nach, ob Waters dazu die Musik komponieren wolle. Jetzt ist das Werk praktisch fertig. Es geht nur noch darum, Ying I luang (Sopran), Paul Groves (Tenor) und BrynTerfel (Bariton) gleichzeitig ins Studio zu bringen. „Die Arbeit mit dem Orchester war für mich wie eine Blume, die sich öffnete“, schwärmt Waters. „Ins Studio zu treten, zuzuschauen, wie die Musiker ihre I nstrumente auspacken und mit dem Stimmen beginnen – es ist jedes Mal wieder grossartig Wenn 85 menschliche Wesen zusammen die Luft massieren, dann geschieht etwas mit dir. Das ist nicht wie mit dem Computer, der diese Klänge theoretisch auch produzieren kann.“ Mit der Oper – das Werk wird im Sommer erscheinen emanzipierte sich Waters endlich von Pink Hoyd und den Streitereien, die mit dem linde der Band einhergingen. Selbslbewusst startete er eine USTournee: „Zu meiner Ireude reagierte das Publikum auf meine Solo-Stücke genauso intensiv wie auf die Evergreens.“

Eben lind die Komerte unter dem Titel „In Ihf 1 lesh“ erschienen. Durch Europa wird Waters erst 2002 teuren: Gitarrist Andy läirweather Low ist bis dahin mit Clapton unterwegs. „Ohne ihn geht’s nicht. Aber was ist schon ein lahr? Was kann bis dahin passieren, ausser, dass wir ein lahr älter werden?