Alben der Woche: 23. – 29. Juli 2012


Die Neuerscheinungen der Woche. Unter anderem mit The Flaming Lips, Aesop Rock und Shed.

Platte der Woche: The Flaming Lips – The Flaming Lips And Heady Fwends
„Das Spektrum reicht von ein wenig spinnert (mit Erykah Badu) über sehr spinnert (mit Bon Iver) bis hin zu extrem spinnert (mit Yoko Ono). Nur selten hat man zwar das Gefühl, Wayne Coyne hat sich nicht nur an seinen Gästen vergangen, sondern war auch in der Lage, sie und ihren Beitrag ernst zu nehmen. Allerdings nur dann, wenn die selber schon Spitzenspinner wie Nick Cave sind. Aber solche Momente der Schwäche sind selten, als Oberspinner darf man sich erstens nichts sagen lassen und hat zweitens einen Ruf zu verteidigen. Das allerdings ist den Flaming Lips wieder mal problemlos gelungen.“ (ME-Autor Thomas Winkler)

A
Aesop Rock – Skelethon
In „Grace“ erinnert sich Aes an einen Tag in der Jugend, als er sich weigerte, wie vom Vater gewünscht das Gemüse zu essen. Für die Beschreibung dieser eigentlich banalen Situation aus dem täglichen Leben (Kinder essen nie gerne Gemüse, das ist ein ungeschriebenes Gesetz) wählt der Rapper eine Sprache, mit der er sich bewusst gebildet gebärdet. Er will im Vergleich zum plebejischen Straßenpalaver vieler seiner Kollegen ein möglichst extremes Gegen­exempel statuieren. Genau das macht ihn mal wieder einmalig und unverzichtbar. Musikalisch hat er sich auf seinem neuen Album auch für einen Wechsel entschieden. Sein alter Kumpel Blockhead ist als Beatbauer draußen. Aesop Rock regelt jetzt alles weitgehend alleine und hat seinen Sound mit Drumbeats, düsteren Synthesizerlinien und dem gelegentlichen Einsatz von Gitarren noch mehr skelettiert. Das Ergebnis ist eines der besten Alben seiner Karriere.“ (ME-Autor Thomas Weiland)

M
Maximilian Hecker – Mirage Of Bliss

S
Shed – The Killer
„Modeselektor fügen der in diesem Jahr beeindruckenden Reihe von Alben auf ihrem  Label 50 Weapons eine weitere Trophäe zu. Rene Pawlowitz alias Shed verzichtet für seine dritte Platte auf sein Heimat-Label Ostgut Ton und releast erstmals ein Album „fremd“ . Es ist sein drittes, und nie klang sein Techno straighter als hier. Wo auf dem Vorgänger noch Dubstep, Drum’n’Bass und IDM miteinander fusionierten, wartet hier kein doppelter Genreboden mehr und eine weniger saugfähige Schwammfunktion für Einflüsse aus britischen Kellern.“ (ME-Praktikant Christopher Hunold)