Alexis Korner


aLEXIS KORNER – er spricht übrigens fliessend deutsch – hat sich bereits vor Jahren besonders in Deutschland – fest etabliert. Dennoch wird er, weder hier noch anderswo, zum „alten Eisen“ gezählt. Man nennt in den „Vater des weissen Blues“ und ist sich seiner Verdienste um die Entwicklung des Rhythm & Blues voll bewusst. KORNER gehört zur „Scene“, solange sich diese überhaupt zurückverfolgen lässt. Seine Geschichte beginnt vor der der Beatles und der Rolling Stones. Die ersten Meilensteine im Werdegang des Rhythm & Blues setzte er schon vor mehr als zehn Jahren, genau gesagt 1961, mit der Gründung der „Blues incorporated“, der ersten elektrischen weissen Bluesband in der Welt. Was die anderen Musiker dieser Gruppe betraf, so hat KORNER schon damals seinen sicheren Instinkt für junge Talente bewiesen: Cyril Davis (Mundharmonika), Dick Heckstali-Smith (Tenorsax), Mick Jagger (Vocals). Jack Bruce (Bass) und Charlie Watts(Drums). Wenn überhaupt, so hätte das Prädikat „Supergroup“ also schon damals erfunden werden müssen, doch waren diese heute so bekannten Namen 1961 kaum jemandem ein Begriff. Dass KORNER und seine „Blues Incorporated“ sich dennoch durchsetzten, spricht für sich.

kORNER UND DIE STONES 1963, die Gruppe war inzwischen auseinandergefallen, brachte KORNER die Rolling Stones zusammen. Er half ihnen über die anfänglichen Schwierigkeiten hinweg und besorgte ihnen regelnlässig Gigs im Londoner „Marquee“. Besonders mit Brian Jones verband ihn eine feste Freundschaft KORNER selbst gründete in schneller Reihenfolge Dutzende von Gruppen, wobei er jedoch nie das Ziel verfolgte, den Weg nach „Oben“ zu schaffen. Er wollte richtungsweisend bleiben, talentierte Musiker fördern, nach immer neuen Wegen suchen. Was die Auswahl seiner Begleitmusiker betraf, so blieb er im Laufe der Jahre wählerisch und wohl kaum einer, mit dem er zusammen gespielt hat, ist heute ein unbeschriebenes Blatt: Robert Plant, Eric Burdon, John Baldry, Lol Coxhill, Paul Jones, Zoot Money, Graham Bond, Ginger Baker, Andy Frazer, Paul Rodgers, Victor Brox die Liste lässt sich beliebig fortsetzen.

JETZT MIT KING CRIMSON Seit 1968 trifft man ALEXIS KORNER hauptsächlich auf dem Kontinent an. Auch hier betrachtet er es als seine Aufgabe, begabte Gruppen und Musiker zu unterstützen. So setzte er sich z.B. schon für Cuby & the Blizzards ein, lange bevor diese über die Grenzen Hollands hinweg bekannt wurden und in Dänemark „entdeckte“ er den Sänger der „Beefeaters“. Peter Thorup, mit dem zusammen er 1969 die Gruppe „New Church“ gründete. „New Church“ löste sich bereits ein halbes Jahr später wieder auf, doch KORNER und Thorup blieben zusammen. Die Verbindung Thorup-Korner besteht jetzt seit mehr als drei Jahren. Drei Jahre, in denen die beiden mal als Duo, mal mit CCS und zwischendurch mit diversen anderen Gruppen spielten. Seit Juni ’72 treten sie mit lan Wallace (Drums), Boz (Bass) und Mel Collins (Saxofon), alle Ex-King Crimson. auf doch scheint es sich auch hier wieder um ein Experiment zu handeln, das von nicht allzu langer Dauer sein dürfte. . .