Alternativer Gärtner


Compost Records feiern ihre hundertste Veröffentlichung. Und inzwischen wird Nu Jazz aus Bayern auch in Japan sehr gern gehört.

Schon 100 Veröffentlichungen und kein Ende in Sicht. Wer hätte das von einer Plattenfirma gedacht, die unter dem Banner „Gartenabfall“ an den Start geht. Und doch: Firmengründer Michael Reinboth hätte sich keinen besseren Namen ausdenken können, als er vor acht lahren Compost Records aus der Taufe hob. Auf der fruchtbaren Erde gedeiht das innovative musikalische Saatgut dank der intensiven Pflege Reinboths inzwischen üppig. Ob Nu Jazz-, Drum’n’Bass- oder Elektro-Gewächse, alle Elemente verwuchsen zu einem gigantischen Sound-Dschungel, der stetig neue Arten hervorbringt.

Bereits zu Anfangstagen, als Michael Reinboth noch vom Dachboden aus internationale Kontakte knüpfte, war tonaler Eklektizismus das Ziel von Compost Records. Die Vereinigung differierender Soundelemente reizte den „Into Somethin‘ „-DJ. Mit dem Signing von Acts, die der House- oder TripHop-Bewegung zuzurechnen sind, erweiterte Reinboth (41) das Compost-Spektrum um weitere Stilrichtungen. Denn eines will der Labelchef um jeden Preis verhindern: Stagnation. Aus diesem Grund werden auf der Jubiläums-Compilation „Compost One Hundred“ keine ollen Kamellen aufgetischt. Getreu dem Firmenmotto, stets aktuell, vielseitig und möglichst exklusiv zu sein, präsentieren Compost auf ihrer wahlweise als Doppel-CD oder 4-LP-Set erhältlichen hundertsten Veröffentlichung etablierte Aas, aber auch neue Namen. Michael Reinboth und seine fünf Mitarbeiter im Münchner Compost-Basislager sind ständig damit beschäftigt, ihre „Klang-Zöglinge“ weltweit zu verbreiten. Mit Erfolg: Japan ist stärkstes Exportland für die experimentellen Nu Sounds der bayerischen Plattenfirma. Die zarten internationalen Wurzeln gilt es geschickt zu stärken. Wachstum bedeutet bei Compost langsame, gesunde und solide Weiterentwicklung. Gut‘ Ding hat eben Weile. Wer einen Komposter angelegt hat, weiß das. -» www.compost-records.com