Billy Goat: Dallas wird zum Tanzpalast


Billy Goat — das steht natürlich in keinem Wörterbuch — ist ein Synonym für „Lustmolch“. Auf Amerikas Straßen bedeutet es genauer:“.Spitzbärtiger Oralsex-Freund“. Billy Goat liegen genau dazwischen — mit jazzigem Spitzbart und unflätigem Rap-Rock. Macht nichts, denn heutzutage kann man ja einen Rapper optisch kaum noch von einem Metaller unterscheiden. Obwohl Billy Goat auch rappen, sind sie doch eine ordinäre Rockband. Damit präsentieren sie sich als die tribal-p-funk-Version der Violent Femmes. Ihr Sänger Phil Major hat diese Straßensänger-Stimme wie Gordon Gano. und auch sie kommen aus der musikalischen Provinz, in diesem Fall aus Dallas/Texas. Percussionist Mike Dillon:

„Das Klischee, das die Europäer von Dallas nahen, stimmt schon ein bißchen. Wir sind notgedrungen mit Country-Rock aufgewachsen. Wenn du willst, sind wir die Country-Version der Red Hot Chilli Peppers.“ Zumindest dies ist sicher: Zu dieser Musik kann man abroeken. stagediven und mit dem Arsch wackeln. Dafür sorgen nicht nur zwei Schlagzeuger samt Heavy-Percussion. sondern auch ein Produzent, der für heiße tribalistische Eskapaden ein Ohr hat: Jerry Harrison von den Talking Heads. „Er brachte noch mehr Dynamik in die Band“, bekennt Mike Dillon. So hört man auf „Bush Roaming Mammals“ (IRS) inmitten von Metal-Gebläse jede Menge freiheitsliebende Jungle-Rhythmen. Obwohl ihre Texte meist sozialsatirisch und angestrengt inhaltsgeladen wirken, bleibt die Maxime der Band: „Zuerst mußt du den Hintern zum Tanzen hochbekommen. Dann kriegst du von uns noch eine Packung Geist umsonst dazu. „