Boo Ya T.R.I.B.E. – Fleischberge


Seltsam: Sechs samoaische Superhelden starten einen Live-Kreuzzug, um Rap von blöden Vorurteilen wie „Zwei Neger und ein Plattenspieler. Was ist das? Mann, eine Hip Hop Band, harharhar!“ zu befreien. Zähne klappern den Passanten, wenn die Gebrüder Devoux ihre Bandenkrieg-gestählten Körper über die Bürgersteige von Carson/Los Angeles schleppen: Jeder glotzt uns an, als hätten wir jemand umgebracht.“

Dabei haben die größten Bürgerschrecks seit der Panzerknackerbande gar nichts Böses im Sinn – mit ihrer Debüt-LP NEW FUNKY NATION wollen sie nur dem Rap das gute alte, ehrliche Rock ’n“ Roll Gefühl geben. Ohne Schweiß kein Preis: Es rackert bei Devouxs wieder eine „echte“ Band auf der Bühne und im Studio. Bässe knallen. Hörner stechen und funky Rhythmus-Gitarren schrammein wie einst bei der Average White Band, den Bar-Kays oder James Broun. Sogar eine heftige Breitseite ThrashMetal fehlt nicht. Genau der Sound, zu dem die Brüder täglich ab fünf Uhr früh im Garten ihrer Residenz das Fitness- und Selbstverteidigungs-Programm durchziehen. Früher raubten und prügelten sich die Boo-Yaas (Slang-Wort für den Schuß aus einer abgesägten Schrotflinte) durchs Leben. Der Preis dafür: Der jüngste Bruder kommt im Bandenkrieg ums Leben und Bruder Roscoe muß als Minderjähriger zehn Jahre für einen Gang-Mord absitzen. Stahlhelmträger Roscoe heute: „Fuck diesen Gang-Scheiß. Das hat keine Zukunft.“