Bum Bum Burns


ach sieben Jahren ändert sich angeblich im Leben eines jed en Menschen etwas; das verflixte siebente Jahr brachte für Dead or Alive mit „You Spin Me Round (Like A Record)“ jedenfalls endlich Erfolg. Die Scheibe setzt die Füße der europäischen Nachtschwärmer in Bewegung wie seit dem schleichenden Tod der Discowelle kaum eine andere Platte. Dabei hatte bereits das Debütalbum SOPHISTICATED BOOM BOOM bewiesen, daß Pete Burns & Co. den erotischen Humor der Rocky-Horror-Picture-Show mit dem Discobeat der 70er zu verbinden verstehen.

Die erste Top 1 0-Nummer „That’s The Way (I Like It)“, erschienen im letzten Frühjahr, liegt Pete allerdings immer noch im Magen:

„Manchmal frage ich mich: Warum kann ich diesen ganzen Medienrummel nicht einfach mitmachen wie andere Popstars auch? Aber ich bringe es einfach nicht über mich, in einer Fernsehsendung darüber zu reden, wie lange ich für das Auftragen meines Make ups brauche. Ich habe einmal einen Kompromiß gemacht, und das war die Single „Thafs The Way“, die ich grauenhaft fand.“

Was Dead or Alive wollen, ist Erfolg nach eigenen Regeln. Und daß der Liverpooler am eigenen Image jahrelang herumgefeilt hat, zahlt sich jetzt aus: „Kaum jemand erinnert sich daran, daß Julian Cope und Pete Wylie in MEINER Band Gitarre spielten. Aber ich war in der Liverpooler Szene nie hip; ich war einfach nicht daran interessiert, die Ethik des Unterschreibens von Autogrammkarten zu diskutieren.“

Möglicherweise sind Dead or Alive deshalb nicht gerade die Lieblingskinder der Medien. „Wir haben keine Lust, den Leuten in den Hintern zu kriechen. Es gibt andere Möglichkeiten. Man muß eben hart arbeiten und darf die Flinte nicht gleich ins Korn schmeißen.“