Cream


28 Wie schon der Kritiker Richard Melzer seinerzeit sagte: „Was ßr ein gottverdammt gutes zweites Cream-Album“. Bassist Jack Bruce erinnert sich: “ Ginger und ich sahen Cream immer als improvisierende elektrische Jazzband, wir haben’s bloß Eric nicht gesagt, das hätte ihn zu Tode erschreckt. „Cream war für Clapton die größte musikalische Herausforderung seiner Karriere: Die körperliche Wucht von Ginger Bakers Schlagzeug und Jack Bruces wild-venvegene Baßlinien zwangen ihn, bis an die Grenzen seiner technischen Fähigkeiten zu gehen. Das brillante Ergebnis hat bis heute Bestand. Einige Stücke nahmen später auf der Bühne gigantische Proportionen an; die hier verewigten Prototypen pulsieren dagegen mit einer kaum gebändigten Kraft — man spürt, daß das enge Korsett des Songformats vor geballtem musikalischen Können schier aus den Nähten zu platzen droht. Anfänglich unterschied sich Creams Repertoire nicht sonderlich von dem der anderen „Blues Boom“-Bands (Fleetwood Mac, John Mayall’s Bluesbreakers usw.), doch 1967, als

puristische Grundsätze unter dem Einfluß von LSD und Zeitgeist allmählich aufweichten, machte die Band eine radikale Wandlung durch: „Dance The Night Away“ ist fast Folk-Rock ä la Byrds mit 12-saitiger Gitarre. Für viele Kritiker markiert das Riff-dominierte „Sunshine Of Your Love“ den Beginn des Heavy Metal. Mit dieser Theorie konnte sich Jack Bruce nie anfreunden: „Alles, was im Hardrock gut ist, stammt von Cream und Hendrix; den ganzen Heavy-Metal-Blödsinn haben Led Zeppelin zu verantworten. „