Curtis Stigers: Eine Chance für die Liebe


„Never Saw A Miracle“ heißt ein Song auf seinem Debüt-Album — von wegen. Liest sich die Geschichte des New Yorker Sängers, Songwriters und Saxophonisten Curtis Stieers doch eher wie das Drehbuch des amerikanischen Traums — „Vom Tellerwäscher zum Millionär“. Im Provinznest Lewision in Idaho wächst er auf. Verliebt sich mit zehn Jahren unsterblich in seine Cousine Diane und lernt sogar Klarinette, um mit ihr in die gleiche Musikklasse versetzt zu werden. Versucht sich als Schlagzeuger in einer Rockband, steigt auf Saxophon um, weil’s angesagter ist und covert Songs von seinen Idolen Donald Fagen, Elvis Costello und Joni Mitchell. Die Kohle stimmt und zu den Gigs kommen immer jede Menge hübsche Mädchen. Kleine heile Welt. „Entweder du brichst aus oder du endest vorm TV“, erinnert sich der 25jährige Sunnyboy mit dem Christopher-Lambert-Silberblick und den einschlägigen Erfahrungen als ehemaliger Ski-Lehrer. Mit 21 Jahren zieht Curt nach New York. Über drittklassige Blues-Sessions mogelt er sich in die dortige Live-Szene, spielt jeden Dienstag Jazz im Yuppie-Treff „Wilsons Restaurant“. Dort lernt er Lorry Harbow von Polygram kennen. Sie hört sich die Demos mit seinen eigenen Songs an, geht mit ihm auf Parties, reicht ihn in der Szene herum. Whitney-Houston-Macher Clive Davis mault er auf einer Fete an:

„Wenn ich für sie arbeiten soll, dann muß ich genau so wichtig sein wie Whitney“. Davis gefällt der „freche Bauernlümmel“. Noch mehr gefallen Davis die schmusewolle-weichen Songs, die allesamt so klingen, als hätte man sie schon mal gehört. Und genau das ist Stigers Trick, schließlich ist er inzwischen zum überzeugten Elton John-Fan mutiert.

„Ich singe über Gefühle, Erlebnisse und natürlich Liebe. “ Als Songtext klingt das so: „Wenn sich auch die Zeilen ändern, die Liebe wird überleben. “ Etwas gespreizter als „All You Need Is Love“, aber voll auf den Punkt.