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Danger Mouse; Bei den Grammys im Februar war er zwar leer ausgegangen (Steve Lillywhi te? „Best Producer“ für die Arbeit mit U2? Hatte sich die Jury DEMON days überhaupt angehört?), 2006 wurde trotzdem das Jahr von Danger Mouse. Der Erfolg von -> „Crazy“ und die Qualität des Gnarls-Barkley-Debüts ST. elsewhere machten ihn und Cee-Lo zu Popstars – ein Umstand, den er mit gemischten Gefühlen zur Kenntnis nahm. „Das ist ein zweischneidiges Schwert“, sagte er im Sommer, „wir hatten ja nie vor, ah Gnarls Barkley zu touren.“ Die Nachfrage aber wollte gestillt werden, weshalb DM einige Monate lang in absurden Filmkostümen auf der Bühne stand. Irgendwie gelang es ihm nebenbei, als Produzent an den Platten von The Rapture, Sparklehorse und The Good, The Band &. The Queen mitzuarbeiten und zusammen mit Bansky in einer genialen (und illegalen) Aktion die CD von —fr-Fans Hilton zu „verbessern“.

Deutsches Kino, boomendes; 25,7 Prozent Marktanteil! Am Wochenende bevor CAsino royale die Machtverhältnisse wiederin Richtung Hollywood verrückte, hatte der deutsche Film seine beste Quote seit jenen seligen Tagen in den soern, als Rudolf Prack seiner Sonja Ziemann noch versichern konnte, ja, die Heide sei grün. Zehn Wochen hintereinander hatten deutsche Filme die Chartspitze belegt ebenfalls eine singuläre Leistung. 2006 meldete sich das Kino – trotz zu erwartender Umsatzeinbrüche während der -> Fifa™ WM™ 2006™ – eindrucksvoll zurück, nachdem man im Jahr zuvor schon sein Ende prognostiziert hatte. Das war auch ein Verdienst deutscher Filme, die eine Bandbreite vorweisen konnten, dass man geneigt ist, wieder von einer Filmindustrie zu sprechen. Erfolg ist freilich nicht gleich Qualität: DAS PARFÜM (5,4 Mio. Besucher) spaltete die Lager, hatte aber zumindest eloquente Fürsprecher,7ZWERGE 2 (3,0 Mio.) wareinfach nur scheußlich, DEUTSCHLAND. EIN->Sommermärchen (3,9 Mio.) schlimm. Neben Komödienflachsinn (wo IST FRED?, HUIbuh) gab es aber Rühmliches wie den Überraschungsüberflieger wer früher stirbt, ist länger tot und den brillanten das leben der ANDEREN, den entspannten ein Freund von mir und den intensiven der freie wille. Es ist auch ihnen zu verdanken, dass der deutsche Film mittlerweile auch im Ausland wieder Renommee genießt und sogar von einem „wiedererwachten Giganten“ gesprochen wird. Die Klasse der 70er ist noch nicht erreicht, aber der eingeschlagene Weg ist schon mal richtig.

Die Drei, vormals: Die Drei ???; das Wirken internationaler Großkonzerne macht auch vor den Refugien deutscher Nostalgie-Nerds nicht halt. 2006 geriet die Wohligkeitsbastion der Jugendkrimi-Buch-und-Hörspielreihe „Die Drei ???“ in Not. „Manchmalgibt es zwei Originale“, behauptete der Slogan, mit dem das Label Europa im Herbst die neue Hörspielreihe „Die Drei“ parallel zu „Die Drei ???“ bewarb. „Die Drei“ orientiert sich an der von dem 1969 verstorbenen Autor Robert Arthur begründeten US-Originalserie um die drei Detektive aus Rocky Beach; Europa-Mutterkonzern Sony BMG versucht damit nach Meinung empörter Fans, den bisherigen deutschen Lizenznehmer Kosmos auszubooten, der sich nach der Einigung von Sony BMG mit den Arthur-Erben mit einstweiligen Verfügungen konfrontiert sieht und schon Bücher vom Markt nehmen musste. Während der verwirrende Streit tobt, nehmen die „???“-Sprecher Oliver Rohrbeck, (41), Jens Wawrzek (43) und Andreas Fröhlich (41) für die neue Reiheauf-mit den Originalnamen aus den US-Büchern, Jupiter Jones (ex-Justus Jonas) und Peter Crenshaw (ex-Shaw).

„Ding“, ohne best. Artikel. Dem Bundesvision Song Contest sei ding… Quatsch, dank: Dem Erfolg von Seeed bei Stefan Raabs großem, aber zum zweiten Mal ziemlich drögen —-> Event-TV-Event mit ihrer Single „Ding“ folgte ein fast beispielloses endloses Wiederabspielen durch gefühlt alle Radio- und Fernsehstationen Deutschlands. Ein Refrain, gemacht, um ewig in den Ohren zu klingeln: „Oohoohoo, du hübsches Ding /Ich versteck‘ meinen Ehering/Klingelingeling, wir könnten ’s bring ’n…“

Disziplin, die; kaum war die von – Eva „Prinzip“ Herman ausgelöste Frauen-zurückan-den-Herd-Debatte abgeflaut,belebte Bernhard Bueb, einst Direktor des Nobelinternats Schule Schloss Salem, mit seinem Sachbuchbestseller „Lob der Disziplin“ eine ähnliche überflüssige wieder neu. Bueb plädierte für Rückkehr von Zuchtund Ordnungin der Erziehung, der Zwischenfall an der Berliner – Rütli-Schule wirkte sich wie ein perfekter PR-Scoop auf den Absatz seines Werks aus.

Dopingskandal, spanischer; Selten war der öffentliche Aufschrei bei der „Enttarnung“ eines deutschen Sportidols so groß wie im Juni fünf Tage vor dem Start der Tour de France, als Meldungen über eine Verwicklung Jan Ullrichs in den „Spanischen Dopingskandal“ die Runde machten und der Fahrer schließlich von der Teilnahme an der Tour ausgeschlossen wurde. Dabei müssten kritische Beobachter des Sportgeschehens schon lange den Verdacht gehegt haben, dass die Topfahrer im internationalen Radsport nahezu alle als wandelnde Apotheken unterwegs sind. DVDs d. Jahres, musizierende; s. Kasten