„Das Boot“-Regisseur Wolfgang Petersen ist gestorben


Mit „Das Boot“ und der „Unendlichen Geschichte“ schrieb er deutsche Filmgeschichte — nun ist Wolfgang Petersen im Alter von 81 Jahren verstorben.

Wolfgang Petersen ist tot. Der deutsche Starregisseur, Drehbuchschreiber und Produzent, der für Filme wie „Das Boot“ „Outbreak“ oder „Troja“ verantwortlich zeichnete, starb bereits am 12. August 2022 im Alter von 81 Jahren in Kalifornien an Bauchspeicheldrüsenkrebs. Sein Tod wurde am 16. August 2022 von seiner Assistentin gegenüber der dpa bestätigt.

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Wolfgang Petersen wurde am 14. März 1941 in Emden als Sohn eines Marine-Offiziers geboren. Seine ersten filmischen Versuche unternahm er bereits in seiner Schulzeit auf einer 8-mm-Kamera. Später führte er bei Kinderaufführungen im Hamburger Jungen Theater Regie. Petersens Interesse am Film war umfassend — er versuchte sich als Schauspieler, besuchte eine Schauspielschule, arbeitete als Regieassistent und studierte später Theaterwissenschaft. Er arbeitete für die Deutsche Film- und Fernsehakademie, drehte Kurzfilme und inszenierte Theaterstücke. Später wechselte er zum Fernsehen, wo er unter anderem mehrere „Tatort“-Folgen produzierte. Die Folge „Reifezeugnis“ mit Nastassja Kinski ist heute längst legendär — und machten sowohl ihn als auch Kinski einem größeren Publikum bekannt.

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Von Deutschland nach Hollywood

Sein Kinodebüt als Regisseur gab Petersen 1974 mit dem Film „Einer von uns beiden“, bei dem unter anderem Schauspieler Jürgen Prochnow sowie Filmkomponist und Musiker Klaus Doldinger mitwirkten. Sein größter Coup sollte Anfang der 1980er-Jahre die Verfilmung des Romans „Das Boot“ werden, die nicht nur in den Vereinigten Staaten zum Megaerfolg avancierte.  Mit „Die unendliche Geschichte“ stemmten er und sein Freund, der Produzent Bernd Eichinger, 1984 den bis dato teuersten Film, der je in der BRD prodiziert wurde.

Wenig später zog er in die USA, wo er Filme wie „Air Force One“ (mit Harrison Ford), „Der Sturm“ (mit George Clooney) oder „Troja“ (mit Brad Bitt) drehte. Petersen hatte sowohl die deutsche als auch die US-amerikanische Staatsbürgerschaft. Sein letzter Film kam 2016 ins Kino: Die Krimikomödie „Vier gegen die Band“, ein Quasi-Remake seines TV-Films von 1974.

Petersen lebte gemeinsam mit seiner Frau Maria Borgel-Petersen, mit der er seit 1978 verheiratet war, zuletzt in Brentwood, Los Angeles.

 

+++ Dieser Artikel erschien zuerst auf rollingstone.de +++