DAS GEHIRN


Liebes Gehirn,

stimmt es, dass Iggy Pop glaubte, er wäre die Reinkarnation von Jim Morrison?

Eva Dahlberg, Hamburg

Liebe Eva,

ob Iggy Pop tatsächlich annahm, die Seele des 1971 gestorbenen Jim Morrison sei in ihn gefahren, darf bezweifelt werden. Verbrieft ist, dass Pop eine starke Affinität für den Frontmann der Doors hegte. Den Höhepunkt erreichte diese Faszination, als der mittlerweile heroinabhängige Pop sich 1974 nach der Trennung der Stooges in Los Angeles herumtrieb. In L. A. traf er auf Persönlichkeiten aus dem direkten Umfeld der Doors: Manager Danny Sugarman etwa, der ihm die Lederhose und den Hut Morrisons schenkte. Die trug The Ig so lange, bis er sie verhökerte, um seine Heroinsucht zu finanzieren. Ray Manzarek, Keyboarder der Doors und von Sugarman gemanagt, wiederum machte Bandpläne mit Iggy, Stooges-Gitarrist James Williamson, dem späteren Blondie-Mitglied Nigel Harrison, Scott Morgan an der Mundharmonika und Schlagzeuger Gary Malibar. Beim einzigen Auftritt im Hollywood Palladium kamen neben R’n’B-Standards auch Doors-Klassiker zum Einsatz. Wenig später wurde Mr. Pop von der Polizei aufgegriffen und ins Neuropsychiatric Hospital der Universität von Los Angeles eingewiesen. Nach seinem Aufenthalt entstand das erst 1977 veröffentliche Album KILL CITY. Dann kam Kumpel David Bowie – und nahm Pop mit auf Welttour und nach Berlin.

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