Der Film „Raw“ hat in Toronto für Ohnmachtsanfälle und Notarzteinsätze gesorgt


Die Geschichte einer Vegetarierin auf dem Weg zum Kannibalismus sorgte in Cannes für Begeisterung. Auf dem Filmfest in Toronto hingegen reagierten die Zuschauer entsetzt.

Der französische Film „Raw“ von Julia Ducournau möchte selbstverständlich verstören: Immerhin handelt es sich um einen schwarzhumorigen Schocker mit viel rohem Fleisch. In dem Film verzichtete die junge Justine bewusst auf den Verzehr von Fleisch, bis sie dann durch den Gruppenzwang an der Uni gezwungen wird, rohe Kaninchen zu essen. Danach entwickelt sie einen unstillbaren Hunger nach Fleisch.

In „Raw“ lotet die Regisseurin anscheinend die Leidensfähigkeit ihrer Zuschauer aus. In Cannes, wo der Film im Mai seine Premiere feierte, reagierte das Publikum zwar auch schockiert, aber ebenso begeistert von „Raw“. Einen Kritikerpreis gab es als Belohnung. Seither reißen sich Agenten und Manager laut „Hollywood Reporter“ um Julia Ducournau, die mit ihrem Kannibalen-Film spätestens beim regulären Kinostart 2017 zum Shooting-Star wird.

Plötzlich Lust auf Fleisch: Eigentlich wollte Justine sich niemals von Tierischem Ernähren.
Plötzlich Lust auf Fleisch: Eigentlich wollte Justine sich niemals von Tierischem Ernähren.

Beim Filmfestival von Toronto wurde der Film am Dienstag in einer Mitternachtsvorführung gezeigt und sorgte für Ausnahmezustand im Saal. In den sozialen Netzwerken und auf diversen Branchenmagazinen berichten Augenzeugen von Ohnmachtsanfällen mehrerer Kinozuschauer. Ein Marketing-Betreuer vor Ort lässt sich damit zitieren, dass er seit Lars von Triers „Antichrist“ nicht mehr so eine heftige Publikumsreaktion auf einen Film gesehen habe.

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„Raw“ habe während der Vorstellung sogar zu einem Notarzteinsatz geführt, Sanitäter haben Zuschauer betreut, die während des Films das Bewusstsein verloren hätten. Laut Augenzeugen mussten sich mehre Zuschauer ob der drastischen Bilder des Films auch übergeben. Damit wäre der nächste Horror-Hype wohl geboren.

 

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