Doku: Schallplatten aus Röntgenbildern


Kurz nach dem zweiten Weltkrieg begannen Bootlegger in der Sowjetunion, Schallplatten aus alten Röntgenbildern zu pressen – in dieser Dokumentation erklären sie, wie sie das gemacht haben.

Wenn Alben nicht gerade kurz nach Release wieder vom Markt genommen werden (looking at you, Yeezy), leben wir als Musik-Liebhaber doch sehr komfortabel: Quasi jedes Album der Welt ist nur einen Klick entfernt. Als es noch kein Internet gab, war das Beschaffen neuer Musik etwas aufwendiger, aber immer noch kaum der Rede wert.

Wirklich kompliziert wird es, wenn die Künstler, Alben und Songs, die man hören will, vom Staat verboten sind: Dann muss man schon etwas kreativer werden. So geschehen in der damaligen Sowjetunion, kurz nach dem zweiten Weltkrieg: Westliche Musik war fast ausschließlich verboten und auch zahlreiche russische Künstler fielen der Zensur zum Opfer. Um die begehrte Musik dennoch zu hören, entwickelten findige Bootlegger eine außergewöhnliche Methode: Sie bauten Plattenpressen in ihren Kellern und pressten Schallplatten aus gebrauchten Röntgenbildern, die sie sich aus Krankenhäusern besorgten.

Das Ergebnis ist eine faszinierende Bootleg-Kultur mit Schallplatten, auf denen man noch die Knochen der Patienten sehen kann und davon zeugen, dass diese improvisierten Schallplatten einst Röntgenbilder waren. Und über dieses Phänomen gibt es jetzt eine kurze Dokumentation unter dem Namen „X-Ray Audio“, die die Geschichte dieser Schallplatten erzählt und die Ihr Euch kostenlos auf YouTube anschauen könnt. Außerdem gibt es noch ein weiterführendes Buch und eine Webseite mit Audio-Beispielen von den Röntgenbilder-Bootlegs.

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via nerdcore