Fleetwood Mac: History


„Green ist die Hoffnung“, muß sich John Mayall gesagt haben, als Eric Clapton nach nur einer gemeinsamen LP verschwand und der Gitarristenposten bei seinen Bluesbreakers erneut vakant wurde. Doch Peter Greenbaum alias Green, der sich auf Mayalls Album „A Hard Road“ als kompetenter Bluesman und virtuoser Solist profiliert hatte, strebte ebenfalls hinaus in die weite Welt. Mick Fleetwood (dr) und John McVie (bg) nahm er einfach mit. Ergänzt um Jeremy Spencer, verdingte sich Fleetwood Mac zunächst als Hauskapelle von Mike Vernons „Blue Horizon“-Label, wozu auch das Backing von US-Stars wie Duster Bennett oder Otis Spann auf England-Tournee gehörte. Instrumental ohnehin versiert, entpuppte sich Peter Green zudem als kongenialer Songwriter, seine „Black Magic Woman“ wurde für Santana zum Karrierestart, das Instrumental „Albatross“ beschertef Fleetwood Mac die erste Nummer 1 in England. Verstärkt um den Gitarristen Danny Kirwan, zählten Fleetwood Mac Ende der 60er zur Speerspitze des britischen Blues-Booms, woran auch der Split mit „Blue Horizon“ nichts änderte. Denn Britanniens Blues boomte bis in die frühen 70er, galten doch Bands wie Ten Years After, Savoy Brown oder Chicken Shack als heiße, „progressive“ Acts, während Led Zeppelin Willie Dixons Zwölftakter metallisierten und selbst die Stones zu ihren Wurzeln zurückkehrten. Doch Peter Green, spirituell suchend, psychisch labil und dem Superstar-Dasein nicht gewachsen, verabschiedete sich während der Deutschland-Tour 1970 aus der Band, um für fast eine Dekade in der Versenkung zu verschwinden. Die nächsten fünf Jahre dominierte ein Kommen und Gehen von MayaH’schem Ausmaß: Christine McVie kam und blieb, Bob Welch, Dave Walker und Bob Weston gaben kurze Gastspiele, Danny Kirwan und Jeremy Spencer seilten sich ab. Ruhe und Erfolg kehrten erst 1975 zurück, als Lindsey Buckingham (g) und Stevie Nicks (voc) zu Fleetwood Mac stießen. In dieser bis 1989 stabilen Besetzung feierte die Band ihren größten kommerziellen Erfolg, doch vom ungefilterten Blues eines Peter Green war auf „Rumours“ oder“Tusk“ rein gar nichts mehr zu hören: Fleetwood Mac waren von einer britischen Bluesband zur amerikanisch inspirierten Popband mutiert.