„Game of Thrones“: Hier könnt Ihr die geleakte 6. Episode der aktuellen Staffel direkt streamen


Der spanische HBO-Ableger hat versehentlich die sechste Folge der aktuellen Staffel „Game of Thrones“ veröffentlicht.

An alle Leser, die diesen Artikel angeklickt haben, weil sie tatsächlich auf einen Direktlink zur kommende Episode von „Game of Thrones“ gehofft haben: Wir müssen über Gier reden.

Am Dienstag hat der spanische HBO-Ableger einen großen Fehler begangen und für kurze Zeit die vorletzte Episode der aktuellen Staffel der Serie in die Mediathek gestellt. Einige Nutzer schnitten mit, die Episode landete auf illegalem Weg ins Internet und nun wahrscheinlich schon auf etlichen Bildschirmen von Fans der Serie, die einfach nicht bis zur regulären Ausstrahlung warten wollen. Nun ist Filmpiraterie kein neues Phänomen. Die Schamlosigkeit, mit der geleakte Episoden der siebten „Game of Thrones“-Staffel angesehen und dies zugegeben wird, ist allerdings besonders erschreckend.

Schamloses Streaming

Bereits „The Spoils of War“, die vierte Episode der Staffel, landete zwei Tage vor dem offiziellen Release im Netz – ein Unternehmen aus Indien war offenbar schuld. Unter der entsprechenden Musikexpress-Meldung auf Facebook (sowie bei vielen anderen Seiten) teilten Nutzer dann schnell und unbeschwert mit, dass sie sich die Episode kurz nach dem illegalen Erscheinen angeschaut haben und begannen mit der Auswertungen. Schäden für HBO, den produzierenden Sender? Egal: Haben ja anscheinend eh genügend Abonnenten, so der Tenor.

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„Game of Thrones“-Leak: HBO Spain veröffentlicht Episode 6 und macht das Internet zu einem Minenfeld
Die Fans der Serie reden sich oftmals ein bizarres Anrecht darauf ein, auch geleakte Episoden direkt anzuschauen. Weil sie sonst ja von Spoilern anderer Nutzer überrascht werden könnten zum Beispiel. Oder weil heutzutage ja viele Serien sowieso losgelöst vom wöchentlichen Rhythmus ausgestrahlt werden. Binge Watching – zum Beispiel bei Netflix – hat Zuschauer umerzogen, eine gefährliche Ungeduld etabliert. „Game of Thrones“ konnte nur so groß werden, weil viele Episoden so aufgebaut sind, dass die Höhepunkte und aufgeworfenen Fragen tagelang diskutiert werden können. Die Berichterstattung über die aktuelle Staffel zeigt dies wieder: Nach jeder Episode wird gerätselt, wie es weitergeht. Der Hype, der dadurch in Foren und in den sozialen Netzwerken entsteht, ist Teil der Faszination, die von der Show ausgeht. Oder wann hat das Internet zuletzt gemeinsam einen wichtigen Moment aus der Serie „House of Cards“, die immer komplett erscheint und individuell geschaut wird, gefeiert? Eben.

Die wöchentliche, kollektive Entzückung verhalf „Game of Thrones“ zu großer Popularität, dadurch auch zu einem höheren Budget, besseren Effekten etc. Und natürlich halfen die amerikanischen HBO-Abos, die deutschen Käufe bei Sky-Ticket oder iTunes. Die Tatsache, dass HBO Spain die aktuell geleakte Episode selbst veröffentlicht hat, ist übrigens keine Ausrede für den illegalen Konsum. Immerhin hat der Sender sie ganz bestimmt nicht auf einem illegalen Streamingportal eingestellt.

Gier als mächtige Waffe für Hacker

Die zur Schau gestellte Gier und Selbstverständlichkeit, mit der sich Fans der Serie die geleakten Episoden anschauen, birgt aber noch eine weitere Gefahr. Den Hackern, die seit Wochen HBO erpressen, spielt die hohe Nachfrage nach illegal veröffentlichtem Material in die Karten, wird Regelrecht zu deren mächtigster Waffe. HBO wurden viele Serienepisoden gestohlen, einige davon bereits veröffentlicht. Der Sender weigerte sich bisher, die Hackergruppe auszuzahlen, hofft dabei auch auf die Loyalität von Serienfans, die sich geleakte Serien nicht anschauen. Denn das Ignorieren gestohlenen Materials macht Angriffe auf Unternehmen wie HBO und zuletzt Netflix (dem Streaming-Dienst wurde eine komplette Staffel „Orange is the New Black“ entwendet) weniger attraktiv, da Hackern die Handlungsposition weggenommen wird.

Filmpiraterie richtet seit Jahren großen Schaden an. Innerhalb einer Staffel „Game of Thrones“ scheint sie nun aber noch einmal auf ein neues Level gehoben zu werden – und dazu noch verstörend salonfähig.

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