Gewagte These: Ist „Tinder“ für den Untergang von Live-Musik verantwortlich?


Ein australischer Konzert-Promoter hat ausgepackt und kaum nette Worte für den Smartphone-Dienst „Tinder“ gefunden. Angeblich sorge die Dating-App für den Niedergang von Liveshows, Musik-Konzerten und Clubkultur.

Vor kurzem wurde bekannt, dass über die Hälfte aller britischen Clubs in den letzten zehn Jahren geschlossen wurden. Nicht nur im Vereinigten Königreich, sondern auf der ganzen Welt leiden Lokale, die Livemusik, Discos und ähnliche Veranstaltungen in ihren Etablissements stattfinden lassen. Nun hat ein australischer Veranstalter seinem Frust über diese Entwicklung Luft gemacht und einen bislang wenig offensichtlichen Schuldigen angeklagt: „Tinder“.

„Tinder“ ist eine vor allem bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen sehr beliebte App für Smartphones, die einem das Kennenlernen von potentiellen Partnern erleichtern soll. Mithilfe des Facebook-Profils werden dem Nutzer mögliche Dating-Vorschläge. Nun hat James Young, Besitzer der australischen „Cherry Bar“, via sozialer Netzwerke darüber berichtet, wie einer seiner Kollegen „Tinder“ für den Rückschritt in der Livemusik verantwortlich machte.

„So lernen sich die jungen Leute heute kennen, so werden Mädels aufgerissen“, schrieb Young. „Sie gehen nicht mehr aus, besuchen keine Konzerte mehr oder gehen in Clubs und Bars. Sie nehmen einfach ihre Handys. Tinder bringt die meisten Liveclubs hier in Australien einfach um. Und wenn sie ihre Tinder-Dates zum ersten Mal ausführen, wollen sie sie eher mit einem teuren Abendessen beeindrucken, anstatt mit Rowdy-Live-Musik.“

Tinder hätte viele Fragen beantworten zu müssen, stellte Young fest und konstatierte gleichzeitig: „Wir müssen die jungen Leute von ihren Handys wegholen und zurück in unsere Bars bringen, um wirklich sozial miteinander zu agieren, ansonsten sind wir bald alle arbeitslos.“