Guter Stoff!


Damit das Shirt von heute nicht vorschnell der Putzlumpen von morgen wird eine kleine Warenkunde.

Je dicker desto besser. In Europa wiegt ein guter Shirt-Stoff mindestens 135 Gramm pro Quadratmeter, in den USA mindestens 180 (europäische Sweat-Shirt-Qualität). Daher: Shirts aus Amerika sind meistens besser. Ein zu dünnes Shirt läuft beim Waschen stark ein. Testmethode: Zeitung in das Hemd legen und Stoff stark spannen – die Unterlage darf nicht sichtbar werden. Auch wichtig: Die Oberfläche des Stoffes sollte sich möglichst glatt (gekämmt oder mercerisiert) anfühlen.

Verarbeitung

Ein Shirt aus Schlauchware ist besser als eines mit Nähten an den Seiten. Grund: Baumwolle läuft an Nähten stärker ein als im Rest der Stoffbahn.

Druck

Direkter Siebdruck ist immer besser als Transfer-Siebdruck. Letzterer (oft bei Shirt-Schnelldruckereien) besteht aus einer gedruckten Gummifolie, die auf das Hemd aufgebügelt wird. Nachteil: Fühlt sich hart an, verliert schnell die Farbe und wirft nach dem Waschen Falten. Beim direkten Siebdruck muß die Farbe tief ins Gewebe reichen, darf aber auf der linken Stoffseite nicht durchkommen. Bei Metallic-Farben Daumentest machen: Nach dreimaligem Rubbeln dürfen keine Farbspuren auf dem Finger sein.

Umwelt

Umweltsiegel bedeuten gar nichts, Baumwolle hat so gut wie immer DDT-Rückstände. In den Herkunftsländern Bangladesh, Syrien, Pakistan, Indien und Brasilien werden prinzipiell Kinder als Arbeitskräfte eingesetzt. Der Stoff, den ‚H&M‘, ‚Quelle‘ oder ‚Versace‘ benutzt, stammt aus denselben Quellen, aus denen sich auch Bootlegger bedienen. Wichtig: Shirts vor dem ersten Tragen unbedingt waschen.