Häusliche Gewalt: Lune schreibt einen Song über ihren Bruder


In der Hörprobe zu dem Song adressiert die Sängerin ihren großen Bruder und spricht von körperlicher Gewalt. Das Video erschien einen Tag vor dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen auf ihrem Instagram-Account.

Vor etwa einem Monat hatte sich Lune via Instagram mit einem besonders emotionalen Thema an ihre Community gewandt. In ihrem Statement sprach die Newcomerin über den jahrelangen psychischen und physischen Missbrauch durch ihren älteren Bruder. In diesem Zusammenhang veröffentlichte die 19-Jährige nun eine Hörprobe eines Songs, den sie über ihren Peiniger schrieb.

„Ich habe ein Vorbild verloren“

Am 24. November veröffentlichte Lune ein Video, in dem sie einen bisher unveröffentlichten Song anstimmt, dessen Inhalt besonders brisant ist. In dem Text adressiert sie ihren großen Bruder und singt, dass dieser seine Rolle als „Beschützer“ und „Vorbild“ in ihrem Leben verloren habe. Vor dem Hintergrund ihrer Schilderungen von körperlicher Gewalt, ausgeübt durch ihren Bruder, den sie in ihrem Statement vom 19.Oktober unter anderem als „Narzissten“ bezeichnete, wirken diese Zeilen besonders dramatisch.

Bekannte Künstler*innen aus der Deutschrap-Szene, wie beispielsweise die Rapperin Liz, reagierten bereits auf das Video zeigten sich emotional berührt von den Songzeilen. Auch ihre Fans zeigen in den Kommentaren unter dem Video große Anteilnahme.

Instagram Placeholder
An dieser Stelle findest du Inhalte aus Instagram
Um mit Inhalten aus Sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung.

Nicht das erste Mal tust du mir sowas an, mein großer Bruder, ich versuch‘ dir zu verzeih’n/
Denn dank mir bist du auf Reisen, siehst die Welt, doch dank dir kann ich und will auch nicht mehr Heim/

Häusliche Gewalt: Lune traut sich an die Öffentlichkeit

Die Hörprobe erscheint einen Tag vor dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen

Jährlich findet am 25. November der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen statt. Das BFSFJ (Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend) veröffentlichte in diesem Zusammenhang neue Statistiken zu Fällen häuslicher Gewalt in Deutschland. Demnach gab es im Jahr 2020 insgesamt 148.031 Menschen registrierte Opfer von Partnerschaftsgewalt. 119.164 Opfer davon waren weiblich. Häusliche Gewalt sei weiterhin nicht abhängig vom sozialen Hintergrund.

„Jede dritte Frau in Deutschland ist mindestens einmal in ihrem Leben von physischer und/oder sexualisierter Gewalt betroffen. Etwa jede vierte Frau wird mindestens einmal Opfer körperlicher oder sexueller Gewalt durch ihren aktuellen oder früheren Partner. Betroffen sind Frauen aller sozialen Schichten.“
(Quelle: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend)

Unter der Telefonnummer 08000 – 116 016 können sich Menschen zu allen Formen von Gewalt gegen Frauen informieren.