Newcomerin Lune drehte ihr Musikvideo „alles verdient.“ im Kriegsgebiet Nordirak


„Ihr seid der Grund, dass ich in normalen Umständen aufwachsen konnte. Das ist nicht selbstverständlich! Heute gebe ich euch alles zurück.“ Die 18-jährige Sängerin Lune erzählt in ihrem aktuellen Song die Fluchtgeschichte ihrer Eltern aus dem Nordirak. Auch das Musikvideo wurde dort gedreht.

Die Sängerin Lune, die in der deutschen HipHop-Szene mittlerweile bekannt ist, erzählt in ihrem neuen Song die Fluchtgeschichte ihrer Eltern aus dem Nordirak bis nach Deutschland. Neben dem bewegenden Song, ist es vor allem die filmische Umsetzung, die einen bleibenden Eindruck hinterlässt.

Lune hat sich „alles verdient.“

Im Nordirak waren die 1970er- und 1980er-Jahre von bewaffneten Konflikten zwischen der irakischen Armee und der kurdischen Opposition gezeichnet. Anfang der 1990er-Jahre ließ der damalige irakische Präsident Saddam Hussein mehr als 2 Millionen Kurden aus dem Nordirak vertreiben. Eine humanitäre Katastrophe. Dies ist auch der historische Hintergrund des neuen Musikvideos der Newcomerin Lune, die in ihrem Song „alles verdient.“ die Geschichte ihrer Eltern und ihres großen Bruders erzählt.

Sie selbst wurde erst nach der Flucht der Eltern in Deutschland geboren. In beeindruckenden und dramatischen Bildern zeigt das Video, das ebenfalls im Nordirak gedreht wurde, einen militärischen Angriff auf ein kleines Dorf, vor dem eine kleine Gruppe von Menschen fliehen kann. Der Dreh dürfte dabei nicht ganz ungefährlich gewesen sein, da das Gebiet auch aktuell immer wieder von terroristischen Angriffen heimgesucht wird. In einem Instagram-Post schreibt die 18-Jährige Sängerin zu der Geschichte des Songs:

„Auf einen Schlag haben sie alles verloren. Sie mussten ihr Hab und Gut, ihre Familien und alles, was sie sich erarbeitet hatten, von heute auf morgen aufgeben. All das, um ihren Kindern ein neues friedliches Leben ermöglichen zu können.“

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Doch selbst nach der Ankunft in Deutschland, nahmen die Probleme der Eltern von Mailan Ghafouri, wie Lune bürgerlich heißt, nicht ab. Den Erfolg, den die Sängerin aktuell genießt, schreibt sie den Bemühungen und Strapazen ihrer Eltern zu.

„Die Anpassung an die neuen Umstände viel ihnen sehr schwer. In Kurdistan ging meine Mutter noch zur Schule. Ihr Traum war es immer zu Studieren um irgendwann Ärztin zu werden. Doch diesen Traum konnte sie sich nie erfüllen (…) Ich danke euch für euren Mut und alles, was ihr für uns getan habt. Ihr seid der Grund, dass ich in normalen Umständen aufwachsen konnte. Das ist nicht selbstverständlich! Heute gebe ich euch alles zurück. Alles was gerade passiert ist EUER VERDIENST.“

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Wer ist Lune?

Bereits nach ihrem ersten öffentlichen Auftritt bei der Online-Casting-Show „Keller sucht den Superstar“, moderiert von YouTuber Mois und dem Rapper Manuellsen, ging es für Lune steil bergauf. Den nächsten Erfolg hatte sie zusammen mit Capital Bras Ex-Kollege Samra und dem Song „Cr1minel“. Kurz darauf folgte mit „gebe auf.“ ihr bis heute größter Hit. Aktuell zählt der Song, der von einer Trennung handelt, mehr als 17 Millionen Klicks auf YouTube.

Auch „alles verdient.“ könnte breite Wellen zu schlagen. Allein mit der Thematik des Songs, scheint die Musikerin bei vielen Leuten einen Nerv getroffen zu haben. In der Kommentarspalte unter dem Video teilen aktuell einige User*innen die Geschichte der eigenen Eltern. In einem Kommentar heißt es: „Die Geschichte hinter diesem Lied ist nicht nur eine Geschichte, sondern die Realität von Millionen.“

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