Hirnflimmern


Unsinn City: Schweine fliegen!

Was sich Computer immer so einfallen lassen. „Ersetzen Sie innerhalb von zehn Minuten den Hardware-Schlüssel, sonst wird die Anwendung beendet. Was? Will der mir drohen? Wir sind doch hier nicht bei „Mission Impossible“. Letztens hat Koch etwas von wegen eines Gästelistenplatzes für ein Konzert der Popgruppe Client rumorganisiert und sagte vor sich hin: „Wenn das mit Client noch klappt, das war super „Und genau in dem Moment, kein Schmuh, macht mein Computer PLING! und eine Fehlermeldung poppt hoch: „Ein Client-Vorgang ist fehlgeschlagen. Ich weiß bis heute nicht, was er damit meinte, aber er kam sich wohl enorm schlagfertig vor. Süß ja eigentlich.

Ich weiß nicht, wie groß da draußen der Bedarf an einer weiteren Klarstellung von etwas ist, aber Hirnflimmern Ist es ein Anliegen, einmal mehr den Versuch einer Klarstellung zu unternehmen. Es ist so: Manche Leute sagen, wenn sie sich in eine schummrige Bar verfügen, sie gingen in die „Launch“ (sprich: „loonsch“). Und wenn sie dann einen Neustart ihres festgefahrenen Medienobjektes oder Lebens planen, sie hätten einen „Relounge“ (sprich: „rilaunsch“) im Sinn. Ich sage diesen Leuten immer wieder: Das ist oh! so! falsch! Nein, natürlich sag ich das nicht, weil ich außerhalb dieser Spalte nicht wie ein bzw. als Klugscheißer wirken möchte. Aber falsch ist es doch. „Wir planen einen Rilaunsch“ verstehe ich so, daß da jemand vorhat, mit seinen Freunden wieder in die Schummerbar zurückzugehen, aus der sie eben gekommen sind. Und „Wir besprechen das in der Loonsch“ heißt: Wir reden darüber beim Raketenabschuß. Das „macht“ keinen Sinn. Es sollte aufhören.

Nicht, daß alles, was sinnfrei scheint oder ist, immer gleich aufhören müßte. Die meisten der schönsten Sachen gäbe es ja sonst nicht. Bei einem Raketenabschuß etwas besprechen von mir aus sehr gern. Oder zum Beispiel am 2. Juli in einer Schummerbar vorm Fernseher sitzen, Live schauen und sich dem Auftritt von Pink Floyd entgegenfreuen. Ja. ich weiß. Schon feixen die Kollegen. Was ich denn für Großtaten erwarte von den zwei alten Klopsen, hoho. Nun, alle und keine. Ich will sie einfach da stehen und zwei Songs spielen sehen oder auch mehr und sich keines Blickes würdigen oder auch doch. Pink Floyd und das große, in all den Jahren ins Mythische gewachsene Waters/Gilmour-Schisma ist die einzige Seifenoper, die mich interessiert, und sie schreitet so gemessenen Schrittes voran, daß sie nicht viel Zeit kostet. Abgesehen davon: der Mensch lebt nicht von Art-Brut-B-Seiten allein, und ich liebe Pink Floyd nun mal. Vielleicht eine Sozialisationssache. Aber das kann nicht die einzige Erklärung sein. Und ja, manchmal mag ich es, mit einem Fuß hinüberzusteigen und reinzulugen in eine Parallelwelt, in der das Größte, was überhaupt noch kommen könnte in diesem Leben, ein letztes gemeinsames Album der 70er-Floyd-Besetzung ist. Es wird nicht passieren. Aber es wäre einfach so scheißinteressant, nicht wahr? Nein? Ah, doch. Doch doch.