Hotlist 2014: Drowners


Das Model macht den Freak: Matt Hitt und seine Drowners sind die Indie-Hipster der Stunde.

Wenn man ein bisschen sucht und stöbert zum Thema Drowners im Internet, dann ist man nach einer Weile – nun ja, schlauer. Nicht, was die Musik angeht, aber doch, wie weit Optik und Gossip allgemein akzeptierte Rezeptionsmodelle im kontemporären Popspiel sind. Der Sänger der New Yorker Gruppe Drowners (jepp, ohne „The“) heißt Matt Hitt.

Er ist von Beruf nicht nur Sänger, sondern auch Model, eines der meistgebuchten männlichen der Welt. Tausendfach wird sein bleiches Gesicht auf die Tumblr-Blogs dieser Welt geworfen, gerne flankiert mit Sehnsuchtsworten und der bangen Frage, ob er nun mit Alexa Chung, die früher mal die Freundin von Alex Turner war, zusammen ist oder nicht. Die Kehrseite der Medaille: erboste Leserkommentare im Internet. Drowners, so steht da, seien keine richtige Band, und die paar Konzerte mit Freunden wie Spector, The Vaccines oder Foals eher unter Freizeitgestaltung gelangweilter Schnösel abzuheften.

Zwei Singles später sieht die Sache anders aus: Der melancholische Pop der Band, die ein bisschen nach Suede (Überraschung) klingt, aber auch nach Menschen, die die nötige Portion Smiths gehört haben, hat sich etabliert. Zu den Fürsprechern gehören die Brooklyn-Multiplikatoren Vampire Weekend und Dev Hynes, Songs wie „Long Hair“ bleiben im Ohr, hören sich nicht ab. Ein Album soll bald bei Frenchkiss Records (The Drums, Local Natives) erscheinen, außerdem geht die Band ausgiebig auf eine Konzertreise, die sie auch zu uns führen wird: Im Februar sind Drowners als Support von Cage The Elephant zu sehen. Spätestens dann werden die Leute auch über ihre Musik schreiben.