IT’S NOT A HUMMINGBIRD, IT’S YOUR FATHER’S GHOST


„Leave me now“ – Stefan Honig singt diese Zeile zart und unschuldig, als wär’s nur ein Traum, und was ist überhaupt schon eine Trennung, die man schön zur Gitarre vortragen kann. „Leave me now you’re just a heartbeat away.“ Es gibt nur wenige Momente auf diesem Album, die so in Erinnerung bleiben wie dieser, was auch daran liegen mag, dass Honig und Band gerne den größeren Auftritt suchen, mit Violine, Cello und Chorgesang. IT’S NOT A HUMMING-BIRD ist ein zeittypisches Singer/Songwriter-Album geworden, das gerade mal so viel (oder so wenig) aus der Sufjan-Stevens-und der Justin-Vernon-Schule mitnimmt, dass man ihm nicht die Eigenständigkeit absprechen mag. Wenn Honig sich aber in Richtung Power-Ballade aufmacht („Swimming Lessons“), dann geht die Idee der Songsammlung nicht mehr auf, das Pathos jagt diesen stillen Liedern den wunderbaren Schrecken aus. Auf großen Open-Air-Bühnen kann das funktionieren, hier sind die Leisetreter die eindeutigen Gewinner.***